ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Elias Canetti

Die Befristeten

Konzert-Hörspiel nach Elias Canetti


Vorlage: Die Befristeten (Theaterstück)

Bearbeitung (Wort): Ursula Ruppel

Komposition: Michael Obst

Redaktion: Ursula Ruppel

Dramaturgie: Ursula Ruppel

Technische Realisierung: Roland Grosch, Melanie Inden

Regieassistenz: Benjamin Christ


Regie: Oliver Sturm

»Zur Voraussetzung der Befristeten: Ich begreife nicht, dass die Menschen sich nicht mehr mit diesem Geheimnis ihrer Lebensdauer beschäftigen. Aller Fatalismus bezieht sich im Grunde auf diese eine Frage: ist die Lebensdauer des Menschen vorherbestimmt oder ergibt sie sich erst aus dem Verlauf seines Lebens? Kommt einer mit einem bestimmten Quantum Leben zur Welt, sagen wir 60 Jahre, oder ist dieses Quantum lange unbe-stimmt, so dass derselbe Mensch, nach derselben Jugend, noch immer siebzig oder bloß vierzig werden könnte? Und wann wäre dann der Punkt erreicht, wo die Begrenzung klar ist?« [Elias Canetti 1952] Wie fühlt sich das Leben in einer Gesellschaft an, in der jeder den genauen Zeitpunkt seines Todes kennt? Elias Canetti hat mit Die Befristeten eine fiktive Zukunftswelt entworfen, in der die Bedeutung von Zeit radikal ver-ändert ist. Von dieser Idee vom Umgang mit Zeit fasziniert, schrieb Bernd Alois Zimmermann 1967 die Musik zu einer Hörspielfassung von Canettis dramatischem Text. Angeregt von Zimmermanns Ansatz hat Michael Obst eine abendfüllende Partitur für das IEMA-Ensemble geschrieben, in der sich notierte mit improvisierten Passagen abwechseln.

Michael Obst, geboren 1955 in Frankfurt am Main, 1979-86 Kompositionsstudium bei H. U. Humpert im Studio für elektronische Musik der Musikhochschule Köln, Gründungsmitglied des Ensemble Modern, seit 1997 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Franz List in Weimar.

Elias Canetti (1905-1994) in Rutschuk/Bulgarien als Kind jüdisch-spanischer Eltern geboren. Romancier, Naturwissenschaftler, Kulturphilosoph und Dramatiker. Wuchs vielsprachig auf, lebte in Lausanne, Zürich, Frankfurt, und – bis zu seiner Emigration nach London (1938) – in Wien. 1981 Nobelpreis für Literatur.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Roman KurtzFünfzig
Heinrich GiskesKapselan
Lars WellingsFreund
Peter SchröderKollege 1
Till WeinheimerKollege 2
Vincent GlanderEiner und Doktor 46
Sascha NathanEin Anderer und Er
Carina ZichnerSie
Andrea DewellMutter 32
Timothy LangJunge 70
Barbara StollhansFrau 43 und eine Dame
Heidi EcksZweite Dame
Cornelia NiemannGroßmutter und ganz alte Frau
Renate SchroeterZweite ganz alte Frau
Liliane PramlEnkelin
Elias HuberJunge 10
Claude De DemoJunge Frau beim Begräbnis ihres Kindes
Nico HolonicsJunger Herr 1
Manuel HarderJunger Herr 2

Sonstige MitwirkendeFunktion
Vimbayi KaziboniRealisation
Valentín GarvieRealisation
Heike Oehlschlägel
Rainer SchwarzMusikaufnahme


Roman Kurtz spricht die Rolle des Fünfzig | © HR/Benjamin Knabe

Roman Kurtz spricht die Rolle des Fünfzig | © HR/Benjamin Knabe

Roman Kurtz spricht die Rolle des Fünfzig | © HR/Benjamin Knabe
Lars Wellings spricht die Rolle des Freund. | © HR/Benjamin Knabe
Roman Kurtz  als Fünfzig, Regisseur Oliver Sturm und Lars Wellings als  Freund. | © HR/Benjamin Knabe
Sascha Nathan spricht die Rolle des Anderen im Prolog. | © HR/Mareike Maage

Sascha Nathan spricht die Rolle des Anderen im Prolog.
© HR/Mareike MaageSascha Nathan spricht die Rolle des Anderen im Prolog.
© HR/Mareike Maage



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 2014

Erstsendung: 18.06.2014 | hr2 | 82'20


REZENSIONEN

  • Jochen Meißner: Aus der Zeit gefallen. In: Funk-Korrespondenz. 20.06.2014. S. 29.
  • Eva-Maria Lenz: Beunruhigend und beklemmend. In: epd Medien. 27.06.2014.

Darstellung: