ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel


Pop/Legende


Andreas Ammer, FM Einheit

Everest


Komposition: FM Einheit


Regie: Andreas Ammer, FM Einheit

Eigentlich sollte die letzte Platte der damals schon legendären Band "The Beatles" nach der Zigarettenmarke des Toningenieurs benannt werden und "Everest" heißen. Da aber die vier zutiefst zerstrittenen Musiker sich nicht mehr vorstellen konnten, noch einmal zusammen zum Fuße dieses Berges in den Himalaya zu reisen, um für das Cover der Platte zu posieren, meinte der Schlagzeuger, man könnte genauso gut auch einfach vor die Tür des Studios gehen und die Platte dann „Abbey Road“ nennen. Genau so geschah es. Für ihr neues Hörspiel "Everest" dichten Ammer & Einheit die Pop- Geschichte neu. Sie covern "Abbey Road", die bekannteste aller LPs so, als hätte es diesen Meilenstein der Popmusik, den Ohrwurm eines Planeten, das letzte Album der größten aller Bands, nie gegeben. Sie tun so, als wären von der Platte "Abbey Road" nicht Lieder, sondern nur Gerüchte, Fragmente und Anekdoten bekannt geworden, als wären keine Melodien, Klänge und Worte erhalten. Also wird kein Ton so klingen, wie er bekannt ist. Es wird keine Melodie so gesungen, wie sie der Welt im Ohr klingt und kein Wort auf dem anderen bleiben. Und doch werden am Anfang "alle zusammen gerufen". Dann wird ein Gitarrespieler "irgendetwas" an irgendeiner Frau toll finden, die bald darauf trotzdem mit einem besseren Gitarristen durchbrennt. Jemand, der allerdings Mal und nicht "Maxwell" heißt, allerdings wirklich der Roadmanager der "Beatles" war und wirklich für das Lied den Amboss eigenhändig ins Studio geschleppt hat, wird bald darauf seine Freundin mit dem Gewehr erschießen, statt nur mit einem silbernen Hammer erschlagen. Darling Yoko liegt währenddessen in einem Bett im Studio und sieht skeptisch zu, wie der Schlagzeuger von einem Meer von Cephalopoden träumt und ihrem "Darling" dem Bandleader, dem Walross nur noch Lieder mit höchsten 15 Worten einfallen, die – soviel ist dann doch bekannt  – alphabetisch geordnet so heißen: "Baby Dich Es Ich Ist Macht Mich Sie Schlimm Schwer So Verrückt Weiß Will Yeah." Danach – weiß John, der Eiermann, der es sich nicht nehmen ließ, bei dem Hörspiel dann heimlich doch mitzuspielen – musste man damals die Platte, die mit einem ultimativen Ende enden wird, erst einmal umdrehen.

Mit dabei Profile der deutschen Popkultur: N.U. Unruh (Einstürzende Neubauten), Christiane Rösinger (Lassie Singers), Wolfgang Müller (Tödliche Doris), Saskia von Klitzing (Fehlfarben) sowie Multiinstrumentalist Volker Kamp und Siegfried Zielinski (Universität der Künste Berlin).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Christiane RösingerO-Ton
Wolfgang MüllerO-Ton
Andrew UnruhO-Ton
Siegfried ZielinskiO-Ton
Florian LenzErzähler
Frieda KampBaby

Musik: Saskia von Klitzing, Volker Kamp, FM Einheit

 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 2014 (Auftragsproduktion)

Erstsendung: 15.09.2014 | 52'09


REZENSIONEN

  • Stefan Fischer: Akkordarbeit. In Süddeutsche Zeitung vom 16.9.2014.
  • Stefan Hentz: Ein Traum aus Sound. In: epd medien, Nr. 38 vom 19.09.2014, S. 28.

Darstellung: