ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Wassily Kandinsky

Klänge (1. Teil)


Vorlage: Klänge (Prosa)

Komposition: Federico Sanchez, Antye Greie, Chris Cutler, Wrekmeister Harmonies, Lydia Daher, Emily Manzo, David Grubbs, Saam Schlamminger, Jeff Beer, Sophia Domancich, Glenn Jones

Redaktion: Herbert Kapfer

Technische Realisierung: Josuel Theegarten, Susanne Herzig, Daniela Röder

Regieassistenz: Stefanie Ramb


Realisation: Karl Bruckmaier, u.a.

So wie sich Kandinsky in seiner Malerei Schritt für Schritt von der Gegenständlichkeit entfernte, so versuchte er parallel dazu in einer ihm (eigentlich) fremden Sprache die oberflächliche Bedeutung der Wörter zu überwinden, die Möglichkeit einer neuen Bedeutung, die sich nur in Klang und Rhythmus des jeweiligen Wortes erschloss, zu ergründen. Manches erinnert hierbei an die expressionistische Dichtung der Zeit, doch geht Kandinsky oft auch einen Schritt weiter, gelingen ihm Zeilen, die schon auf etwas verweisen, das bald Dada heißen wird. Das Klänge-Projekt der Redaktion Hörspiel und Medienkunst des Bayerischen Rundfunks, übergibt nun diese Texte Kandinskys nach über einem Jahrhundert einer neuen, pop-sozialisierten Generation von Künstlern, um auszuloten, welche Wechselwirkung die „pression intérieure“ des nachgerade archetypischen „modernen Künstlers“ Kandinsky in einem neuen Kontext auszulösen in der Lage ist – eine Wechselwirkung mit der Musik unserer Zeit in ihrer ganzen Bandbreite von Metal bis Jazz, von abstrakter Gitarrenmusik bis hin zu elektronischen Klängen. Karl Bruckmaier als ausführender Produzent des Projekts hat elf Musiker aus Deutschland (Jeff Beer, Lydia Daher, Saam Schlamminger, Antye Greie, Federico Sanchez), den USA (Wrekmeister Harmonies, Emily Manzo, Glenn Jones, David Grubbs), Großbritannien (Chris Cutler) und Frankreich (Sophia Domancich) gebeten, Kandinskys Texte zu Musik zu setzen und dies in möglichst vielfältigen Arbeitskombinationen vom Solo-Piano bis zum Streichquartett, von solipstistischem Schlagwerk bis zu abstrakten Gitarrenklängen.

Wassily Kandinsky, geb. 1866 in Moskau. Er studierte ab 1986 Jura- und Volkswirtschaft in Moskau, 1893 folgte die Promotion. Dann wechselte er zur Malerei. 1896 siedelte er nach München. 1901 gründete er die Künstlervereinigung Phalanx Er lehrte an der daran angeschlossenen Schule  und ging eine Beziehung mit Gabriele Münter ein. 1909 gründete er die Neue Künstlervereinigung, die die ungegenständliche Malerei vorantreiben will. 1911 entsteht Kandinskys erstes abstraktes Gemälde Komposition V, das auf Widerstände stößt. Deshalb gründete er zusammen mit Franz Marc  die Künstlergemeinschaft Der blaue Reiter. Zahlreiche theoretische Schriften u.a. Über das Geistige in der Kunst entstanden. 1914 zieht er mit Gabriele Münter nach Zürich, Trennung und Rückkehr nach Moskau. 1922 wird er ans Bauhaus in Weimar berufen. 1996 gründet er die Ausstellungsgemeinschaft Blaue Vier mit und veröffentlicht die Schrift Punkt und Linie zu Fläche. 1933 emigriert er nach Neuilly-sur-Seine bei Paris, wo er 1944 stirbt.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Helga Fellerer
Detlef Kügow
Gabriel Raab
Kathrin von Steinburg
Sebastian Weber

Ensemble Musik: Wrekmeister Harmonies


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2015

Erstsendung: 16.01.2015 | Bayern 2 | 66'06


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: intermedium records 2016


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Rafik Will: Was will man mehr? In: Medienkorrespondenz, Nr. 2 vom 23.1.2015, S. 39.

Darstellung: