ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Antonia Baehr, Valérie Castan, Christina Ertl-Shirley
Misses und Mysterien
Ein Hörtanzstück
Dramaturgie: Christina Hänsel
Technische Realisierung: Jean-Boris Szymczak, Christian Bader, Ian Moore, Christina Ertl-Shirley
Regieassistenz: Gretchen Blegen
Regie: Antonia Baehr, Christina Ertl-Shirley
Was entsteht aus Tanz, wenn er einzig in der Beschreibung existiert? Was macht Sprache mit unserer Vorstellung – und welche Rolle spielen Personalpronomen dabei? "Misses und Mysterien" bittet Sprache, Imagination und Drag zum Tanz. Das Stück für Musik und Stimme lässt Beschreibungen einer imaginären Aufführung in engen Dialog treten mit den Kompositionen von Andrea Neumann. Am Innenklavier, einem von Neumann entwickelten, präparierten Klavier, vertont sie das Gesprochene simultan. "Misses und Mysterien" ist eine Zusammenarbeit der Choreografin sowie bildenden Künstlerin Antonia Baehr und der Tänzerin Valérie Castan, die sich mit Audiodeskriptionen von Tanzstücken für blinde und sehbehinderte Menschen einen Namen gemacht hat. Sie erfinden Realitäten und Vergangenheiten - und nehmen die Hörerschaft mit in einen Theatersaal, der zum Hörraum wird. Worte, Handlungen, Tänze, Kindheiten, kommen ins Spiel, bei dem alles auf dem Spiel steht, alles Spiel ist: Drag, unmögliche Liebe, Kannibalismus, Fetischismus, Animismus. Die Vorstellung der Vorstellung ist im Fokus, lässt sich nicht scharf stellen und beginnt, sich zu drehen.
Die Bühnenfassung des Stücks war am 12.6. und 13.6. 2015 im Zollverein in Essen zu sehen.