ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Alfred Döblin

November 1918 (4. Teil: Karl und Rosa (1))

Eine deutsche Revolution


Vorlage: November 1918 (Erzählwerk)

Bearbeitung (Wort): Norbert Schaeffer

Komposition: Martina Eisenreich

Dramaturgie: Andrea Oetzmann

Technische Realisierung: Daniel Senger, Sonja Röder

Regieassistenz: Constanze Renner


Regie: Iris Drögekamp

In seinem Erzählwerk »November 1918« untersucht Alfred Döblin, Schriftsteller und Arzt, einen chronisch erkrankten Patienten – das Deutsche Reich. In vier Bänden berichtet Döblin vom Ende des Ersten Weltkriegs in Erwartung des Zweiten. Was geschah in Deutschland, als sich im November 1918 die militärische Niederlage nicht länger leugnen ließ? Als – für einen kurzen Augenblick – alles möglich schien: Eine Revolution des Proletariats ebenso wie eine Diktatur des Militärs? Döblins Hauptwerk entstand in den Jahren 1937 bis 1943, auf der Flucht vor den Nationalsozialisten, im französischen und amerikanischen Exil. Die bereits vorliegende Hörspielfassung der ersten drei Bände dieses Jahrhundertromans wird nun mit der zweiteiligen Hörspielfassung des vierten Bandes komplettiert: Im Abschluss seiner Tetralogie entwirft Döblin ein Porträt der Revolutionäre Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Ihr politisches Scheitern und ihr gewaltsamer Tod stehen paradigmatisch für den missglückten Versuch, eine deutsche sozialistische Utopie zu verwirklichen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Rosa Luxemburg, die Döblin nicht nur als Revolutionärin, sondern auch als Mensch zeigt, mit ihrer Trauer und ihrem Verlorensein und ihrer blühenden Phantasie.

Alfred Bruno Döblin, (1878–1957), arbeitete zunächst als Assistenzarzt an einer Kreisirrenanstalt in Regensburg. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde er als Militärarzt in Saargemund (Lothringen) und Hagenau (Elsass) eingesetzt. Nach dem Ersten Weltkrieg veröffentlichte er unter dem Pseudonym »Linke Poot« politische Glossen. 1929 wurde Döblin weltweit bekannt durch Berlin Alexanderplatz, dem bis heute bedeutendsten deutschen Großstadtroman. Nach dem Reichstagsbrand 1933 floh er mit seiner Familie über die Schweiz nach Frankreich. 1936 nahm die Familie die französische Staatsbürgerschaft an. Im Zweiten Weltkrieg floh er vor der deutschen Armee in die USA. 1945 kehrte Döblin nach Deutschland zurück und arbeitete als Literaturinspekteur der französischen Militärregierung in Baden-Baden. Verbittert über die politische Restauration im Nachkriegsdeutschland emigrierte er 1953 erneut nach Paris. Döblin starb 1957 im Landeskrankenhaus Emmendingen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Judith HofmannRosa Luxemburg
Wolf-Dietrich SprengerKarl Liebknecht
Jens HarzerHans Düsterberg
Werner WölbernFriedrich Ebert
Wolfgang PreglerGustav Noske
Christian RedlWilhelm Gröner
Sebastian RudolphDr. Friedrich Becker
Jakob DiehlJohannes Maus
Imogen KoggeMutter von Dr. Friedrich Becker
Markus HeringDirektor
Joel BasmannHeinz Riedel
Janusz KocajPaul Schröter
Jan HoferStimme
Isabella BartdorffKrankenschwester
Michael BenthinFranz Krüger/Zentralrat
Achim BuchHugo Haase
Klaus Cofalka-AdamiGeorg Ledebour
Julischka EichelSonja
Christoph FrankenKlawunde
Bernd GrawertLeo Jogiches
Klaus HemmerlePaul Hirsch
Gerhart HinzeKrug
Thomas HöhneKanzleirat
Nico HolonicsKarl Gerstel
Niklas KohrtHeinrich Dorrenbach
Benjamin KrammeLeutnant
Matti KrauseLidinski
Udo KroschwaldOtto Wels
Manja KuhlTanja
Mathias LangePhilipp Scheidemann
Markus LöchnerDelegierter
Florian LukasFritz Radtke
Laura MaireHilde
Sascha NathanHugo Simon
Joachim NimtzRobert Emil Eichhorn
Walter RenneisenVon Platen
Steven ScharfVersammlungsleiter
Holger StockhausMarinerat
Benjamin UtzerathEmil Barth


Laura Maire als Hilde und Jakob Diehl als Johannes Maus | © NDR/SWR/Monika Maier

Laura Maire als Hilde und Jakob Diehl als Johannes Maus | © NDR/SWR/Monika Maier

Laura Maire als Hilde und Jakob Diehl als Johannes Maus | © NDR/SWR/Monika Maier
Sebastian Rudolph spricht die Rolle des  Friedrich Becker | © NDR/SWR/Monika Maier
Werner Wölbern spricht die Rolle des Friedrich Ebert | © NDR/SWR/Monika Maier
Werner Wölbern als Friedrich Ebert und Mathias Lange als Philipp Scheidemann (v.l.) | © NDR/SWR/Monika Maier
Wolf-Dietrich Sprenger in der Rolle des Karl Liebknecht | © NDR/SWR/Monika Maier
Wolf-Dietrich Sprenger als Karl Liebknecht  und Judith Hofmann in der Rolle der Rosa Luxemburg | © NDR/SWR/Monika Maier

Wolf-Dietrich Sprenger als Karl Liebknecht  und Judith Hofmann in der Rolle der Rosa Luxemburg
© NDR/SWR/Monika MaierWolf-Dietrich Sprenger als Karl Liebknecht und Judith Hofmann in der Rolle der Rosa Luxemburg
© NDR/SWR/Monika Maier



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestrundfunk / Norddeutscher Rundfunk 2015

Erstsendung: 25.12.2015 | SWR2 | 88'23


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2016


REZENSIONEN

  • Christian Hörburger: Ein Polyphones Ereignis. In: Medienkorrespondenz Nr. 26/2015 vom 24.12.2015, S. 53.

Darstellung: