ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
Ich bin a beese Frau
Elsässerditscher Monolog ins Schwarzwälder Alemannisch übertragen
Sprache des Hörspiels: alemannisch
Vorlage: Ich ben a beesi frau - je suis une méchante femme (Monolog, elsässisch/französisch)
Übersetzung: Nina Losch
Komposition: Hannah Schwegler
Regie: Mark Ginzler
»Ich bin a beese Frau«, sagt die Ulmer Theres über sich selbst. Hart ist sie – zu sich und andern. Allein sitzt sie am Fenster und schimpft über alles und jeden da draußen. Das Leben hat ihr böse mitgespielt, besonders die Männer. Doch die Männer aus ihrer Familie sind jetzt tot, und mit anderen will sie nichts mehr zu tun haben. Ohne zu wissen, was das ist, schleppt die Theres ein Trauma mit sich herum. In einem schonungslosen Monolog versinkt sie immer tiefer in die Abgründe, die ihr das Leben bisweilen zur Hölle werden ließen. Durch das Sprechen kommt sie zu sich und lässt den Hörer hinter die Maske der »bösen Frau« blicken. Funktioniert eine Geschichte, die im Elsässischen und somit in Frankreich angesiedelt ist, auch im Schwarzwald und im dortigen alemannischen Dialekt? Nina Losch, die den Monolog übersetzt hat, spricht ihn selbst. Dabei zeigt sich: Es reicht nicht, nur die einzelnen Worte zu übertragen. Sie muss eine eigene Sprache für die Ulmer Theres finden.
In Zusammenarbeit mit dem SRF. Zum Download bereit stehen auch die Elsässerditsche Fassung »Ich ben a beesi Frau« (SWR 2016) und die Fassung in Innerschweizer Mundart »Ich bin a beesi Fräü« (SRF 2017).
Pierre Kretz, geboren 1950 in Sélestat im Elsass, studierte in Straßburg und Saarbrücken Jura. Er gab den Anwaltsberuf mit seinem 50. Geburtstag auf und wurde freier Schriftsteller. Inzwischen liegen von ihm mehrere Theaterstücke vor, Essays sowie Romane. »Der Seelenhüter« (2012) wurde vom SWR im gleichen Jahr als Hörspiel gesendet.