ARD-Hörspieldatenbank


Ars acustica


Every Time A Ear Di Soun

Radiokunstreihe von documenta 14 und Deutschlandradio Kultur


Serge Baghdassarians, Boris Baltschun

Backing track



Realisation: Serge Baghdassarians, Boris Baltschun

Der Term "backing track" bezeichnet ein unvollständiges Musikstück, dessen Produktion im Hinblick auf eine zukünftige Ergänzung erfolgte und somit ein Zusammenspiel einfordert.

Basierend auf dieser Technik wird eine eigentlich abgeschlossene Musikaufnahme aus dem Jahr 1917 gehört. Dieses auf Schellack konservierte Lied, aufgenommen im sogenannten "Griechenlager" in Görlitz, wird fortan zu einer Begleitung. Unter Zuhilfenahme eines Musik- und eines Finanzinstruments produzieren die beiden Klangkünstler weitere Spuren, in denen Fragen nach dem Verhältnis von vermeintlich getrennten Sphären wie Musik und Ökonomie anklingen. Am Ende dieses Prozesses verleiht eine einhundert Jahre alte Tonaufnahme dem Begriff "historische Aufführungspraxis" eine gänzlich neue Bedeutung.

"Backing track" bildet den dritten und letzten Teil einer im Jahr 2012 begonnenen Trilogie namens "common cents", die sich mit den Möglichkeiten der Artikulation einer Krise beschäftigt.

Das Radiostück basiert auf einer Performance, die am 29. April 2017 im Rahmen des "Parliament of Bodies" in der Rotunde des Fridericianums in Kassel stattfand.

Serge Baghdassarians, geboren 1972 in Fürth, und Boris Baltschun, geboren 1974 in Bremen, leben und arbeiten als Musiker und Künstler in Berlin. Künstlerische Zusammenarbeit seit 1999. Für "Bodybuilding" (DKultur 2011) erhielten sie den Karl-Sczuka-Preis für Radiokunst. Zuletzt für Deutschlandradio Kultur: "memorandum of understanding" (2013).

"Every Time A Ear di Soun" ist eine gemeinsame Radiokunst-Ausstellung von documenta 14 und Deutschlandfunk Kultur. Sie zeigt 30 neue Hörstücke von internationalen KünstlerInnen. Diese Klänge werden von acht Rundfunksendern auf der ganzen Welt ausgestrahlt - und sie erscheinen im Klangkunstprogramm von Deutschlandfunk Kultur während des documenta-Zeitraums vom 8. April bis 17. September. Der Titel der Ausstellung ist einem Song des jamaikanischen Dub-Poeten Mutabaruka entlehnt. Er bedeutet "Immer wenn ich den Klang höre".

A
A

Mitwirkende

Sonstige Mitwirkende
Martin Seifert, Friederike Wigger, Martin Engler, Serge Baghdassarians, Boris Baltschun

Musik: Thanasis Vollas (Bouzouki), Taner Akyol (Baglama)

 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

documenta 14 / Deutschlandradio 2017

Erstsendung: 25.08.2017 | Deutschlandfunk Kultur | 00:05 Uhr | 37'00

Darstellung: