ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Mundarthörspiel
Pellkantüffeln un Hering (3. Teil: De tweete Heimat)
Niederdeutsche Hörspieltrilogie
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Vorlage: Das Leben eines Landarbeiters (Autobiographie)
Bearbeitung (Wort): Klaus Granzow
Technische Realisierung: Susanne Ziege, Christa Fleischer
Regieassistenz: Micaela Lange
Regie: Curt Timm
Der dritte Teil der Hörspiel-Trilogie nach Franz Rehbeins autobiographischem Bericht endet mit jenem Ereignis, das seinem Leben als Landarbeiter ein jähes Ende setzt: Eine Dampfdreschmaschine reißt ihm 1895 den rechten Arm ab und macht ihn mit 28 Jahren zum Invaliden. Nur kurze Zeit war ihm vorher vergönnt, als freier Tagelöhner zu arbeiten und damit sein "eigener Herr" zu sein. Die Unabhängigkeit allerdings, die er sich jahrelang erträumt hatte, mußte teuer erkauft werden: mit vierzehn Stunden Akkord pro Tag beim Torfstechen und beim Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals — und mit Arbeitslosigkeit. Ein weiteres Mal, und diesmal mit besonderer Härte, bekam Franz Rehbein die Auswirkungen eines Gesellschaftssystems zu spüren, das Rechte nur dem zubilligt, der wirtschaftliche und politische Macht besitzt.
1909 stirbt Rehbein in Berlin, nachdem er kurz zuvor noch den Bericht über sein Leben als Landarbeiter beendet hat. Zu seiner Autobiographie schreibt er: "Ich will die Arbeiterzustände auf dem Lande erzählen, so wie ich sie sah und erlebte, nichts weiter."