ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
De Sommerdeern
Niederdeutsches Hörspiel
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Komposition: Stefan Buhe
Technische Realisierung: Günter Becker, Lotte Koch
Regieassistenz: Hans Helge Ott
Regie: Walter Arthur Kreye
"Wenn auf alten Heiligenbildern von der Versuchung des Antonius dieser immer wieder als alter Mann dargestellt ist, so wird damit angedeutet, daß das Alter an sich niemals ohne Versuchung war. Daß es auch für einen Mann in den Sechzigern kein "Jenseits von Gut und Böse" gibt, muß der Musiker und Amateur-lmker erfahren, als er an einem Sommertag weitab vom Dorf von Meike, der knapp sechzehnjährigen Enkelin, in einem, wie die Ärzte sagen würden, manisch-depressiven Anfall gleichsam überfallen wird. Nicht nur, daß die personifizierte Leichtigkeit des Sommerlichts ihm zu nahe kommt, nein, auch der Altersunterschied scheint plötzlich aufgehoben, ein völlig Verjüngter steht einem blühenden Geschöpf gegenüber. Das ganze Geschehen wird in Form eines Berichts oder einer Beichte dem befreundeten Dorfarzt gegenüber dargeboten, wobei der Arzt selber hin und wieder zum Angeklagten wird. Denn hat er dem alten Peter nicht geraten, sich mal 'aufmöbeln' zu lassen? Wie aber der Tag selber mit einer Sonnenfinsternis am Vormittag das Gegenteil anzubieten scheint, so ist am Abend wiederum gegen andere Finsternisse nur Rettung beim Arzt." (Heinrich Schmidt-Barrien)