ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Mundarthörspiel
Hannes sien Sporbook
(M'Hännes sei Sparbuch)
übersetzt ins Plattdeutsche
Sprache des Hörspiels: niederdeutsch
Übersetzung: Walter Arthur Kreye
Technische Realisierung: Dietram Köster, Marlies Bergen
Regieassistenz: Werner Staats
Regie: Siemen Rühaak
Die Ausgangssituation dieses Spiels ist in unzähligen niederdeutschen Theaterstücken variiert worden: Ein alter Mann hat seine Frau verloren, findet sich nicht mehr im Alltag zurecht und ist auf die Hilfe und Zuwendung anderer angewiesen. Was von den meisten Autoren als Handlungsgerüst einer Erbschleicherkomödie genommen wird, das hat Heinrich Kraus auf ganz andere Weise zu einer grausigen Konsequenz geführt. Auch hier geht es um Erbschleicherei, um die Gier nach dem Geld des alten Mannes, nach seinem Häuschen und schließlich nach dem heimlich noch zurückgehaltenen Sparbuch. Aber was wichtiger ist, das sind die Motive, die dahinter stehen: Egoismus, Rücksichtslosigkeit und letztlich purer Haß auf einen alten Mann, dem das Recht auf ein menschenwürdiges Leben eigentlich gar nicht mehr zugestanden wird. Dies ist es, was Hannes in die Eiseskälte seiner Einsamkeit stürzt und ihn zu unsinnigen, scheinbar albernen und am Ende auch grausamen Reaktionen führt.