ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Kurzhörspiel, Kriminalhörspiel


Akustische Bibliothek

Geschichten zum Gruseln


Patricia Highsmith

Barbaren


Vorlage: Barbaren (Erzählung, amerikanisch)

Übersetzung: Anne Uhde


Regie: Friedhelm Ortmann

Unter dem Titel "Akustische Bibliothek" startet die Hörspielabteilung eine neue Reihe, die sich vor allem an die Liebhaber unterhaltender Kurzgeschichten wendet. Alle vier Wochen präsentieren bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler Beispiele dieses vielfältigen Genres. Die Autoren und Stoffe dieses Programmhalbjahres mögen davon einen ersten Eindruck vermitteln. Algernon Blackwood (1869-1950) hat mit seiner "Puppe" geradezu ein Musterbeispiel für die Gruselgeschichte geschrieben. Sie erzählt von einer alten Schuld, für die ein ausgedienter Kolonialoffizier auf geheimnisvolle Weise büßen muß. Aus dem frühen vorigen Jahrhundert stammen zwei Trivialgeschichten, die so recht an "Herz und Gemüt" rühren. "Die unverhoffte Erbschaft" und "Versöhnung", zwei Erzählungen des Königlich-Württembergischen Hofrath's D. G. Reinbeck, ergötzen den heutigen Leser durch die dreiste Mischung aus Sentimentalität und falschem Pathos. Mit Hansjörg Martin, Kurt Vonnegut und Patricia Highsmith stellen sich drei zeitgenössische Autoren vor. Highsmith, die unbestrittene Meisterin des Psychothriller, wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. "Sie ist", meint Graham Greene, "eine Schriftstellerin, die eine eigene Welt geschaffen hat, eine bedrückend geschlossene, irrationale Welt, die wir jedesmal mit einem Gefühl von persönlicher Bedrohung und fast widerstrebend betreten . . .: denn wir gehen grausamen Vergnügen entgegen." Ihre Erzählung "Leer ist das Vogelhaus" mischt Gruseleffekte mit Elementen des Sciencefiction. "Barbaren" dagegen, eine ganz alltägliche Geschichte von ein paar Ruhestörern, ruft jene Beklemmung hervor, die auch Hitchcock-Filme kennzeichnet. Kurt Vonnegut, geboren 1922 in Indianapolis, also Amerikaner wie die Highsmith, schrieb über hundert Kurzgeschichten und mehrere Romane. In "Nebenan" erzählt er von einem Jungen, der in der Nachbarwohnung eines hellhörigen Apartementhauses Zeuge des gefährlich anmutenden Streites eines Ehemannes mit seiner Geliebten wird. Hansjörg Martin, geboren 1920 in Leipzig, gehört nach seiner Laufbahn als Maler, Graphiker, Clown, Journalist, Bühnenbildner, Dramaturg und Schriftsteller heute zu den meistgelesenen deutschen Krimi-Autoren. "112° Celsius" berichtet über einen raffinierten Mordplan in einer Sauna.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Siegfried WischnewskiErzähler
Wolfgang ForesterStanley
Gerd BraaschNachbar
Matthias Ponnier1. Mann
Peer Augustinski2. Mann
Harald Meister3. Mann
Frank Hübner4. Mann


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1975

Erstsendung: 18.10.1975 | 24'14

Darstellung: