ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Wolfgang Lohmeyer

Cautio criminalis


Vorlage: Cautio Criminalis oder die außerordentliche Pilgerschaft des Friedrich Spee von Lengenfeld (Theaterstück)

Bearbeitung (Wort): Alwin Michael Rueffer


Regie: Alwin Michael Rueffer

"Cautio criminalis" – das ist der Titel einer 1631 anonym erschienenen Anklageschrift gegen die Hexenverfolgung, die sich vor allem gegen die damals übliche Erpressung von Geständnissen mittels der Folter wandte. Autor des Buches war der Jesuitenpater Friedrich Spee (von Laufenberg). 1591 in Köln geboren, war er mit 19 Jahren dem Jesuitenorden beigetreten. 1627 bestellte ihn der Bischof von Würzburg, einer der fanatischsten Hexenverfolger seiner Zeit, zum Beichtvater der zum Tode Verurteilten. Während der folgenden zwei Jahre bereitete Spee zweihundert Personen auf den Verbrennungstod vor. In der "Cautio criminalis" heißt es über diese Zeit: "Ich lege dies mit einem Eidschwer nieder, daß ich wenigstens bis jetzt keine zum Scheiterhaufen geführt habe, von der ich nach allseitiger Überlegung hätte behaupten können, daß sie schuldig sei." Spee versuchte, sich für die verweifelten Opfer des Hexenwahns einzusetzen, er versuchte, den Verfolgern nach den Akten die Unschuld der Verurteilten zu beweisen. Dadurch bekam er Schwierigkeiten mit seinen Oberen. Nach zwei Jahren wurde ihm der Zutritt zum Kerker verwehrt. Wirklich helfen können hatte er niemandem, durch sein persönliches Wirken ebensowenig wie durch seine Schrift. Erst im 18. Jahrhundert wurde durch Thomasius die Hexenverfolgung abgeschafft. Spee blieb jedoch der Kirche treu und arbeitete leidenschaftlich für die Gegenreformation. Als Verfasser der "Cautio criminalis" wurde er zu Lebzeiten nicht identifiziert. Spee verbrachte die letzte Zeit seins nur 44 Jahre dauernden Lebens als Moraltheologe in Trier, wo er auch sein Noviziat absolviert hatte. In der Bibliothek von Trier hängt auch das einzige Ölportrait Friedrich von Spees, den die Literaturgeschichte außerdem als Verfasser zweier bedeutender Gedichtbände kennt. 

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Rudolf BartschFriedrich Spee
Werner HanfgarnPater Baving
Robert SeibertProfessor Ostermann
Gert TellkampfProbst Henot
Heinz StöwerDr. Schultheiß
Gisela ZieglerKatharina
Agnes VerenaAnna
Thomas StrouxPhilipp v. Schönborn
Maria Madlen Madsen
Hans Franken
Friedrich Kolander
Kai Kraus
Werner Küffe
Siegfried Nürnberger
Joachim Schweighöfer


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk 1968

Erstsendung: circa 1968 | 58'50

Darstellung: