ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Claudio Magris

Stimmen und Schatten

übersetzt aus dem Italienischen


Übersetzung: Karin Krieger

Technische Realisierung: Günther Kasper, Maria Mehrländer

Regieassistenz: Fabian von Freier


Regie: Heinz von Cramer

Ein Mann nimmt den Telefonhörer ab und wählt eine Nummer. Tag für Tag das gleiche Ritual. Aber am anderen Ende ist nur der Anrufbeantworter. Um keinen Preis will er den Kontakt zu den Frauen, die er anruft. Er hat es vielmehr darauf abgesehen, immer wieder nur die auf dem Tonband gespeicherten Stimmen zu hören. Nur sie hält er für echt. Er berauscht sich an diesen Stimmen, sammelt sie wie Liebesabenteuer und versucht in seiner Phantasie das Denken und Fühlen der Frauen zu ergründen. Er kundschaftet ihre Lebensverhältnisse und Gewohnheiten aus, damit er nicht in die Verlegenheit kommt, mit einer Frau aus Fleisch und Blut telefonieren zu müssen. Unfähig zur menschlichen Kommunikation, ist er nur noch in der Lage, Zuwendung in der Abstraktion durch körperlose, beinahe künstliche Stimmen zu erfahren. Doch plötzlich beginnen die Stimmen, ihn unerbittlich zu verfolgen.

Claudio Magris, einer der bedeutendsten europäischen Kulturphilosophen, ist 1939 in Triest geboren. Er hat neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen zahlreiche Bücher herausgebracht und schreibt für europäische Zeitschriften. Für seine Tätigkeiten ist er vielfach mit Preisen ausgezeichnet worden. "Stimmen und Schatten" ist seine erste Hörspielarbeit und wurde mit dem "Premio Candoni - Arta Terme" (1993) als bestes Hörspiel ausgezeichnet.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Chris Alexander
Thessy Kuhls


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk / Österreichischer Rundfunk 1994

Erstsendung: 04.09.1994 | 52'04

Darstellung: