ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Václav Havel

Vernissage


Vorlage: Vernissage (Theaterstück (Einakter), tschechisch)

Übersetzung: Gabriel Laub

Bearbeitung (Wort): Gabriel Laub


Regie: Friedhelm Ortmann

Das Ehepaar Vera und Michael haben sich mit dem herrschenden Regime arrangiert, aus purem Opportunismus. Michael hat irgendeinen guten Posten, er reist sogar oft dienstlich in den Westen, was ihren für Prager Verhältnisse hohen Lebensstandard bedeutend verbessert. Sie ziehen sich ins Private zurück, in die Festung Familie und Wohnung. Ihr Ehrgeiz ist, alles zu haben, was modisch, teuer und für ihre Mitbürger unerreichbar ist. Trotz aller ihrer Konsum- und Wohlstandserfolge fühlen sie sich nicht sicher, brauchen Bestätigung. Deshalb laden sie ihren Freund Ferdinand, einen verfemten Schriftsteller, der in einer Brauerei arbeitet, zur Einweihung - "Vernissage" - ihrer soeben perfekt eingerichteten Wohnung ein. Sie legen ihm ihr Lebensprogramm dar, versuchen ihn zu einem Kompromiß mit der Macht zu verlocken, weil Ferdinands Bekehrung für sie eine Bestätigung wäre. Václav Havel, von dem der WDR zuletzt das Hörspiel "Protest" sendete, wurde 1936 in Prag geboren und zählt zweifellos zu den wichtigsten zeitgenössischen tschechischen Dramatikern. Nach dem Sturz des "Prager Frühlings" blieb er im Land, wurde jedoch 1969 unter Berufsverbot gestellt und arbeitete als Hilfsarbeiter in einer Brauerei. 1977 wurde er als Sprecher der CSSR-Bürgerrechtsbewegung "Charta 77" in Untersuchungshaft genommen, die verhängte Haftstrafe von 14 Monaten blieb jedoch zur Bewährung ausgesetzt. 1979 erfolgte eine erneute Verhaftung und eine Verurteilung zu 4 1/2 Jahren, diesmal ohne Bewährung. (Pressetext) 

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Brigitte GrothumVera
Stefan WiggerMichael
Rolf BeckerFerdinand


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1980

Erstsendung: 16.11.1980 | 38'05

Darstellung: