ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Nada. Nichts
Ein Konversationsstück
Redaktion: Matthias Spranger
Technische Realisierung: Walter Jost, Renate Tiffert
Regieassistenz: Michael Utz
Regie: Norbert Schaeffer
Eine Reise wird zum Anlaß tastender Erinnerungsbemühungen und zögerlicher Zukunftsentwürfe. Die Schriftstellerin - im Mittelpunkt des äußerst dichten Textes - schiebt die beiden Männer, Julian und Lerch, denen sie bei aller Unterschiedlichkeit doch gleich nahe ist, beinahe fugenlos ineinander, um dann doch wieder auf der Trennung zu beharren. Die 'äußere' Reise gerät in den Hintergrund; die 'innere' Reise führt in einen Erinnerungsabgrund, das Nicht-vergessen-Können überschattet jeden Gegenwartsmoment, "bis wir alle endlich unser Ziel erreicht haben werden, nämlich Meister des Vergessens geworden sind und allesamt Meister der Erinnerungslosigkeit geworden sind und jenen endgültigsten aller endgültigen Zustände erreicht haben werden, also den endgültigsten Grad unseres endgültigsten Zerfalles." (Friederike Mayröcker)
Friederike Mayröcker, geboren 1924 in Wien, lebt dort als freie Schriftstellerin. Sie war von 1946 bis 1969 Englischlehrerin an Wiener Hauptschulen. 1946 die ersten von inzwischen nicht mehr einzeln anzufuhrenden Veröffentlichungen. Literaturpreise u.a. Hörspielpreis der Kriegsblinden (1 968, mit Ernst Jandl); Preis der Stadt Wien (1976); Georg-Trakl-Preis (1977); Großer österreichischer Staatspreis (1982); Literaturpreis des Südwestfunks Baden-Baden (1985).