ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Peter Steinbach, Christoph Busch
Mein wunderbares Schattenspiel (2. Teil: Freud und Leid wird Wirklichkeit)
Komposition: Vridolin Enxing
Technische Realisierung: Dagmar Looke
Regieassistenz: Angelika Perl
Regie: Holger Rink
Ende der 20er Jahre. Während des Filmeinkaufs im fernen Köln fröhnt Leo einmal mehr seiner heimlichen Leidenschaft. Als junge Dame gewandet promeniert er durch die Stadt. Zufällig und unerkannt beobachtet er Devotionalien-Hopf, der einem Antiquitätenhändler die abgesägten Christusköpfe verkauft. Jetzt hat er den Wasserbrücker und dessen gut gelegenes Haus in der Hand. Kurz darauf grämt sich Mutter Buller wegen ihres ungeratenen Sohnes zu Tode. Schnurstracks will Bernhard im Gasthofsaal für Leo und sich ein Kino einrichten. Aber noch am Totenbett vergattert Leo ihn, den Gasthof in traditioneller Form weiterzuführen und schanzt ihm zum Trost die lang umworbene Wilma zu. Bernhard schickt sich, überläßt Wilma das Kommando und dichtet heftiger als zuvor an seinem unendlichen Drehbuch. Leo hingegen eröffnet in der ehemaligen Devotionalienhandlung mit großem Trara sein "Olympia"-Kino. Auch Wilma tritt auf, verstärkt durch eine Filmtruppe aus Berlin, die sich im Gasthof Buller breitgemacht hat. Doch Leo stiehlt Wilma die Schau. Er läßt sich eine Filmrolle andienen und dafür sogar eine Glatze schneiden. Die Filmtruppe ist jedoch vor allem zum Schmarotzen in Wassenbrück eingefallen und führt mit laufender, aber leerer Kamera auch den "Kleiderjuden" Elsberg vor. Leo durchschaut das Manöver. Auch Bernhard, der vergebens den Regisseur für sein Drehbuch zu gewinnen sucht, entdeckt den Schwindel. Zum Dank wird ihm seltenes Glück durch die kindliche Soffie zuteil. Doch das währt nur kurz: Die geschäftstüchtige Wilma hat der Nazi-Führung ihren Saal angeboten, und ein gewisser Goebbels ist angereist. Die Wassenbrücker Zeitung hält den hinkenden Lederjackenträger für Goebbels und Wilma ihn in ihren Armen. Bernhard ist entsetzt. Nur Leo ist wie immer obenauf. Seine Glatze behält er als Markenzeichen, und er wünscht sich zwecks Reklame eine eigene Kamera. Ausgerechnet Elsberg soll sie finanzieren.