ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
MOI
Dramaturgie: Klaus Schmitz
Technische Realisierung: Udo Schuster, Christiane Köhler
Regieassistenz: Birgit Kehrer
Regie: Oliver Sturm
Patient Openkör liegt mit vier Leidensgenossen in einem Zimmer. Alle haben sich an dem neuen 50-Euro-Schein mit 'Moi' infiziert. Bei 'Moi' verstopfen die befallenen Zellen und blähen sich auf. Die Medizin weiß kein anderes Mittel, als die Körperteile nach und nach abzuschneiden. Als ob das nicht schon Leiden genug wäre, ist Openkör, ein trauriger Denker, obendrein seiner Umgebung ausgeliefert. Grausame Nachtschwestern, politisierende Sozialtherapeuten und sadistische Ärzte sind nur die kleineren Übel gegen die eigentliche Folter: den Fernsehwahnsinn seiner Mitpatienten. Openkör flüchtet sich in Tagträume, und er merkt, wie seine Welt allmählich auf reine Gedankentätigkeit schrumpft. Von seinem Körper ist fast nichts mehr übrig. Aber: "Mein Ich ist unverwüstlich!", stellt er fest.
Heiko Michael Hartmann, geboren 1957 in Miltenberg/Franken, studierte Rechtswissenschaften und Philosophie. Er ist Verwaltungsjurist und lebt in Berlin. Für seinen ersten Roman "Moi" wurde er 1996 bei Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb ausgezeichnet.