ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Allen Ginsberg

Das Geheul

Hörspiel nach dem Gedicht von Allen Ginsberg


Vorlage: Howl (Gedicht, amerikanisch)

Übersetzung: Ronald Steckel

Bearbeitung (Wort): Ronald Steckel

Redaktion: Holger Rink

Technische Realisierung: Peter Kainz, Matthias Kirschke


Regie: Ronald Steckel

Das Langgedicht HOWL wurde 1955 in den Vereinigten Staaten zum ersten Mal veröffentlicht. Der Text hat nicht nur Literaturgeschichte geschrieben und seinen Autor berühmt gemacht - HOWL markiert auch den Ausbruch einer Rebellion gegen "das System" und die realen Lebensbedingungen im Spätkapitalismus. Diese Rebellion führte zehn Jahre später, ebenfalls in den Vereinigten Staaten, zu den unübersehbaren "Aufständen" der Hippies und der Gegenkultur, die schließlich mit einiger Verspätung (1968) auch Europa und Deutschland erreichten. Allen Ginsberg schrieb 1986 folgenden Kommentar: "Mit der Veröffentlichung von HOWL hatte ich es darauf abgesehen, nachfolgenden Generationen eine emotionale Zeitbombe zu hinterlassen, die immer wieder im US-Bewusstsein explodieren sollte, falls unser militärisch-industriell-nationalistischer Komplex sich zu einer repressiven Polizeibürokratie weiterentwickeln würde. Und so ganz nebenbei hatte ich vor, ein so starkes Gedicht in die Welt zu setzen, dass ein sauberes angelsächsisches Kraftwort mit vier Buchstaben für immer in die Schulbücher Eingang finden und dem zunehmenden autoritären Druck den Wind aus den Segeln nehmen würde." Der Autor und Komponist Ronald Steckel hat den Text 1999 neu übersetzt, eingerichtet und realisiert. "Allen Ginsberg's GEHEUL ist m.E. einer der großen sakralen Texte des 20. Jahrhunderts." (Ronald Steckel)

Ronald Steckel, geboren 1945, ist ein international bekannter intermedialer Künstler und Regisseur. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Bücher, Essays, HörStücke und Features, Kompositionen für das Theater, Klang-Installationen und Performances. Ausgezeichnet wurde er 1986 mit dem Förderpreis des Berliner Kunstpreises der Akademie der Künste. Seine in den letzten Jahren realisierten HörStücke basieren häufig auf Originalaufnahmen, die er elektronisch bearbeitet. Seine Beziehung zu asiatischer Philosophie kennzeichnet den künstlerischen Duktus seiner oft meditativen Klangkompositionen. Für das Studio Akustische Kunst realisierte er neben der Klangkomposition "Der Stein" u.a. "Das Haus spricht" (mit Thomas Schulz), "Das Ohrenlicht", "Schweigende Landschaft", "Messe für Massen" (mit Jerzy Tuszewski) und "64 Variationen".

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Martin Engler


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Radio Bremen / Holger Rink / Deutschlandradio 1999

Erstsendung: 26.11.2000 | 31'45


REZENSIONEN

  • Markus Collalti: In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 25.11.2000. S. 54.

Darstellung: