ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Bindungen
Regie: Ulrich Lauterbach
Der Vorwurf dieses Hörspiels - das altbekannte Dreiecksverhältnis - erscheint auf den ersten Blick konventionell. Ein Mann pendelt entscheidungslos zwischen seiner Frau und seiner Geliebten hin und her. Bindungen, aus Unausgefülltheit oder Einsamkeit eingegangen, aus halbherziger Zuneigung, Berechnung und unter dem Druck der Konvention aufrechterhalten, erweisen sich als Teufelskreis auswegloser Verstrickungen. Was trotz der herkömmlichen Konstellation an diesem Hörspiel besticht, ist der authentische Ton der Selbstgespräche und Dialoge, in denen sich Bitterkeit, Resignation und Hoffnung, die sich selbst belügt, niederschlagen.
Mit scharfer Beobachtungsgabe zeichnet die Autorin in ihrem ersten Hörspiel drei Menschen, die in einem Dreiecksverhältnis leben, nicht nur als Opfer ihrer eigenen Unzulänglichkeiten, sondern auch als Opfer eines gesellschaftlichen Zustandes, an dem gerade in letzter Zeit immer heftiger Kritik geübt wird. So ist diese Arbeit ebenso ein psychologisches wie soziologisches Stenogramm.