ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Isaac Bashevis Singer

Cafeteria


Vorlage: Cafeteria (Erzählung, englisch )

Übersetzung: Hubert von Bechtolsheim, Marianne de Barde

Bearbeitung (Wort): Rhys Adrian

Komposition: Peter Zwetkoff


Regie: Hermann Naber

In einer Cafeteria in New York, Treffpunkt jüdischer Intellektueller, wird dem Schriftsteller Aaron Anfang der 50er Jahre eine junge Frau vorgestellt, die sich als Leserin und Kennerin seiner Bücher erweist. Aaron erfährt, daß die junge Frau Esther heißt, in einem Gefangenenlager in Rußland gewesen ist und nach dem Krieg noch einige Zeit in Flüchtlingslagern in Deutschland verbracht hat. Die beiden treffen sich - fast immer zufällig - in unregelmäßigen Abständen wieder. Eines Abends ruft Esther Aaron in seiner Wohnung an und bittet ihn um eine Unterredung. Als sie kommt, ist sie ziemlich aufgeregt und sieht elend aus. Sie berichtet, wie sie nachts über den Broadway geirrt und an der Cafeteria vorbeigekommen ist. Als sie hineinging, sah sie Männer in langen weißen Kitteln wie Sanitäter und Ärzte und alle mit Hakenkreuzarmbinden um einen großen Tisch sitzen, am Kopfende saß Hitler. - Das Hörspiel beschreibt als Spätfolge von Haft und Lagerstrapazen den plötzlichen Beginn einer Psychose. Es zeigt den Moment, in dem der Druck einer vergangenen, aber auch gegenwärtigen Realität für ein labiles Bewußtsein zu stark geworden ist, so daß es in eine "Vision", in Wahn ausschert.

A
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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Dieter BorscheAaron
Marianne LochertEsther
René DeltgenDavid
Fritz RaspVater
Robert RathkeAvrom
Heinz MeierRabbi


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk 1975

Erstsendung: 12.02.1976 | 61'35


REZENSIONEN

  • Maria Meesters: Packend bei sparsamen Mitteln. In: Funk-Korrespondenz Nr. 8. 18.02.1976. S. K2.

Darstellung: