ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Hermann Hesse

Der Steppenwolf (2. Teil)


Vorlage: Der Steppenwolf (Roman)

Bearbeitung (Wort): Valerie Stiegele

Komposition: Michael Riessler

Dramaturgie: Manfred Hess

Technische Realisierung: Uschi Berlin, Claudia Jira

Regieassistenz: Wolfgang Seesko


Regie: Christiane Ohaus

"Der Steppenwolf", vor 75 Jahren, kurz vor Hesses 50. Geburtstag im Juni 1927 ohne Gattungsbezeichnung erschienen, gilt zweifelsohne als sein größter Erfolg. Die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs und der politischen wie wirtschaftlichen Wirren in den 20er Jahren sind der Zeithintergrund des Romans, auf den Hesse selber nachdrücklich verweist. Bereits bei seinem Erscheinen von Thomas Mann als Meisterleistung modernen Erzählens gepriesen, von Publikum und Kritik jedoch zwiespältig aufgenommen, wurde der Roman in den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts weltweit das Kultbuch einer revoltierenden Jugend. Eine neue Hesse-Rezeption begann, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren hat. Harry Haller, der Prototyp des mit sich selber und der bürgerlich-etablierten Welt streitenden melancholischen Intellektuellen, lebt in bewusst gewählter Einsamkeit. Als er auf einem seiner nächtlichen, vom Alkohol begleiteten Streifzüge durch die Stadt beschließt, Selbstmord zu begehen, fällt ihm auf geheimnisvolle Weise ein Büchlein in die Hände. "Der Traktat vom Steppenwolf" beschreibt seine Krise aus höherer Warte und zeigt ihm einen Weg auf, der seine Leidenszeit beenden könnte. Der weltfremde und missmutige Harry begegnet daraufhin den schönen und jungen Kurtisanen Hermine und Maria sowie dem Musiker Pablo, die ihn Lebenslust und städtische Gewandtheit lehren. Nach der Einnahme von Halluzinogenen entführen sie ihn ins "Magische Theater": Hier lebt er seine widersprüchliche Natur aus und begeht einen möglicherweise befreienden "Mord". Das Hörspiel mit seinen Möglichkeiten des Stimmenspiels, der Verschränkung von Innen- und Außenwelt und dem Bau eines musikalischen Klangraumes eignet sich wie kein anderes Medium, die psychische Zerrissenheit des "Steppenwolfs", die surrealen Szenen des "Magischen Theaters" oder auch die "höhere, unvergängliche Glaubenswelt der Unsterblichen", für die Goethe und Mozart stehen, suggestiv erlebbar zu machen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Manfred ZapatkaHarry Haller
Werner WölbernNeffe
Rolf HoppeGoethe
Anna ThalbachHermine
Witta PohlTante
Markus MeyerPablo
Chris PichlerMaria

Musik: Michael Riessler (Saxophon; Klarinette), Vincent Courtois (Violoncello), Scott Roller (Violoncello)

 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / Bayerischer Rundfunk 2002

Erstsendung: 28.07.2002 | 65'54


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der HörVerlag 2002/2012


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • N. N.: In: Funk-Korrespondenz. 50. Jahrgang. Nr. 32. 09.08.2002. S. 25.
  • N. N.: In: epd Medien. Nr. 62. 10.08.2002. S. 21.
  • Frank Lehmkuhl: In: Focus. Das moderne Nachrichtenmagazin. 14.10.2002. H. 42. S. 142.

Darstellung: