ARD-Hörspieldatenbank

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Monolog



Ursula Meyer-Rogge

Das Monstrum



Regie: Claus Villinger

Dieses Hörspiel handelt von dem Spiel um Macht und Ohnmacht, von der manipulativen Kraft der Sprache, mit Hilfe derer diese Macht ausgeübt wird. Ein ungleicher Dialog: Der eine spricht, der andere ist das Opfer. Doch im Verlauf dieses Suggestionsvorgangs tauschen Sprecher und Opfer anscheinend Platz und Funktion. Es ist nun das Opfer, das sprechend die Situation beherrscht. Unendlich viel Zeit scheint inzwischen vergangen, und das Opfer ist steinalt geworden auf dem Stuhl der Macht. "Es handelt sich bei dem Hörspiel nicht um ein Stück, das Situationen, Handlungen, Zustände in der Weise imitiert, reflektiert oder in Form einer Reportage vorträgt, daß im Hörer zuletzt eine einheitliche Vorstellung oder ein denkbar sichtbares Bild entsteht. Vielmehr beruht das Stück auf einer Negation des Sehbereiches; die Vorstellung wird zwar zu einem möglichen sichtbaren Bild herausgefordert, doch nicht mit einem eindeutig abgrenzbaren Bild befriedigt. Der dargestellte Prozeß, eine Art Umkehrung, die sich nur im und durch den Sprechvorgang vollzieht, kann letztlich nur gedacht werden: eine Verwandlung durch Erzeugen einer Gegenposition im Sprecher selbst; sich in jemanden hineinzuversetzen und seine Haltung, Lage, Befinden für die eigene Machtposition benutzen: sich in jemanden hineinzuprojizieren, um aus der Gegenposition sich selbst zu sehen." (Ursula Meyer-Rogge).

Ursula Meyer-Rogge, 1943 in Hannover geboren, studierte Kunstgeschichte und lebt in Hamburg.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Rolf Becker


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1976

Erstsendung: 04.12.1976 | 30'35

Aufnahmeverfahren: Stereo-Kunstkopf
Darstellung: