ARD-Hörspieldatenbank


Ars acustica


jeder ist. so ein lärm. Radio-Hommage an Dieter Roth


Ragnar Kjartansson, Martin Höfermann, Florian Koerner von Gustorf, Tom Scheutzlich, Kerl Fieser, Max Müller, Andreas Dorau, Einar Örn, Curver, Wolfgang Müller, Wollita, Françoise Cactus, Ùlfur Hróðólfsson, Khan, Brezel Göring, Jan St. Werner, Andi Toma, Namosh, Barbara Schäfer, u.a.

Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik


- Das Leben (Intro) - Das Meer (Variante I) - Warum ist das so? - Sabelle fliegt - Nekrophilologie - .lache wider willen! - Ichbla willbla wasbla - In jener Welt ... - Eine Vase sah ich stehn - Ich brannte einmal - Bild aus dem Kriege (I., Aus den Religionskriegen) - Wasbla ichbla willbla - Man sah das Meer so wie man sah - Eine kleine Schweinerei ohne Ende - weine wider willen! - Das Meer (Variante II) - Das Leben (Finale) - doit again


Komposition: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse On Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller


Realisation: Andreas Dorau, Ghostigital, Khan, Namosh, Mouse On Mars, Max Müller, Stereo Total, Trabant, Wolfgang Müller

"Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik" ist Teil einer von BR Hörspiel und Medienkunst initiierten dreiteiligen Radio-Hommage an Dieter Roth. Unter dem Motto "jeder ist. so ein lärm" waren Künstler/Autoren/Musiker eingeladen, sich ausgewählter literarischer und musikalischer Arbeiten und teils unveröffentlichter Materialien Roths anzunehmen. Es entstanden popmusikalische Konzepte, Songs, Kompositionen und Radiotexte einer jüngeren Generation, die sich von Roths Werk inspiriert und beeinflusst sieht, in Deutschland wie in Island, seiner zweiten Heimat. Die oft zarte, zurückgenommene, aber auch kontroverse und kalauernde Lyrik eignete sich überraschend gut als Textbasis für die Popsongs der Musiker, die Wolfgang Müller als "Dieter Roth Orchester" zusammengebracht hat. "'Frühe Schriften und typische Scheiße' stand auf dem Cover, '1975 vorm einstampfen bewahrt und in zusatzumschlag herausgegeben von edition hansjörg mayer stuttgart london reykjavík'. Ich entdeckte das Buch als Ramschware in einer Grabbelkiste vor einer Buchhandlung am Berliner Ku'damm. Das war 1981 und das Teil kostete drei Mark. Ursprünglich 1973 in der Sammlung Luchterhand erschienen, waren nur ein paar wenige Exemplare verkauft worden. Der Rest wartete nun in neuem Einband - rotbraune Lettern auf weißem Stoff - auf interessierte Käufer. Dabei klang der Titel in der Punkatmosphäre jener Zeit überaus erfrischend. Besonders wenn man ihn mit jenen von Günther Grass, Martin Walser oder Heinrich Böll verglich. Ich erwarb das Werk, das heute als bibliophile Rarität in Antiquariaten für um die 150 Euro angeboten wird. Das Gedicht 'Das Leben' wurde fortan mein Favorit. Bevor das Buch endgültig in den Sammlervitrinen zu verschwinden droht, wird es höchste Zeit, die wunderbaren und eigensinnigen Gedichte Roths endlich populär zu machen. Das geschieht am besten mit Hilfe von Popmusik. Für die Vertonung kamen Popstars in Frage, die sich einerseits in der Welt der populären Musik bewegen, gleichzeitig aber den schnöden Mainstream verachten. Die Eigenwilligen und Kompromisslosen also. Von den Texten Roths waren die angesprochenen Musiker sofort überzeugt, ja - fasziniert. Für ausgewählte Gedichte komponierten sie ganz unterschiedliche Soundtracks und Songs. Spät, aber von Herzen: Dieter Roth goes Pop!" (Wolfgang Müller)

Dieter Roth (1930-1998) war einer der vielseitigsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Seit seinem Tod 1998 wurde er bereits mehrfach international in großen Werkschauen und Ausstellungen geehrt. Auch erschien im Jahr 2005 eine Sammlung von Prosa und Lyrik Roths, die auf die Bedeutung seines unverwechselbaren literarischen Werkes aufmerksam macht.

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Mitwirkende

Ensemble: Mutter, Mouse On Mars, Stereo Total, Walther-von-Goethe-Quartett, Ghostigital


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 2006

Erstsendung: 16.06.2006 | 20:30 Uhr | 55'17


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: intermedium records 2006


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • N. N.: Funk-Korrespondenz. 54. Jahrgang. Nr. 28/29. 14.07.2006. S. 42. - N. N.: Theater heute. 01.01.2007. S. 65.

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