ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung



Stefan Zweig

Brief einer Unbekannten


Vorlage: Brief einer Unbekannten (Erzählung)

Bearbeitung (Wort): Linda Olsansky

Redaktion: Regine Ahrem

Technische Realisierung: Martin Engler


Regie: Martin Engler

Die Geschichte beginnt mit der Schilderung eines Schriftstellers, der nach einem Bergurlaub in seine Heimatstadt Wien zurückkehrt. Als ihn in seinem Zuhause die Post der vergangenen Tage gereicht wird, ist darunter auch ein schweres Couvert ohne Absender: Darin ist ein Brief, in dem eine unbekannte Frau ihr Leben schildert, das von der unerwiderten Liebe zu dem Schriftsteller bestimmt ist. Als dreizehnjähriges, einsames Mädchen verliebt sie sich unsterblich in den Lesenden, der mit ihr im gleichen Mietshaus lebt. Die Liebe dauert an, selbst als das Mädchen mit seiner Mutter von Wien nach Innsbruck übersiedelt. Als das Mädchen dann mit 18 Jahren wieder nach Wien zieht, sucht sie Tag für Tag das Haus des Schriftstellers auf, um ihn zu beobachten, bis er sie schließlich anspricht. Dieser kann sich jedoch nicht an sie erinnern, scheint jedoch Interesse an ihr zu zeigen und lädt sie zum Essen ein. Als er das Mädchen danach noch zu sich nach Hause bittet, verbringen sie die Nacht zusammen. Dies wiederholt sich noch zwei weitere Male, bis der Schriftsteller zu einer Reise aufbricht und sich nach seiner Rückkehr nicht mehr weiter nach ihr erkundigt. Doch aus diesen drei zusammen verbrachten Nächten entstammt ein gemeinsames Kind, das die mittlerweile zur Frau gewordene alleine großzieht. Um dem Sohn das Leben zu ermöglichen, das sie sich für ihn wünscht, verdient sie sich ihr Geld als eine Art Konkubine und hat verschiedene Beziehungen zu Männern der Wiener Oberschicht, die sie bezahlen. Einige Jahre später lernt sie ihren Geliebten abermals in einem Nachtlokal kennen. Dieser hat schon von ihren Diensten gehört und bittet um eine Nacht gegen Geld. Sie willigt ein in der Hoffnung, dass er sie wiedererkennt, verlässt jedoch verärgert und enttäuscht seine Wohnung am nächsten Morgen, als sie keinerlei Spuren von Erinnerung bei ihm findet. Als ihr Kind an einer Grippe stirbt, verfasst sie einen Brief an den Schriftsteller, in dem sie ihm ihre Geschichte schildert. Sie deutet zum Schluss des Briefes an, ebenfalls von dieser Erkrankung, die bereits den gemeinsamen Sohn forderte, befallen zu sein. Der Schriftsteller versucht später, überwältigt vom Inhalt des Briefes, die verschiedenen Begegnungen mit der Frau zu rekonstruieren, kann sich jedoch nur bruchstückhaft ("wie in einem Traum") erinnern.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Linda Olsansky


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Rundfunk Berlin-Brandenburg 2012

Erstsendung: 26.02.2012 | 53'26


REZENSIONEN

  • Renate Stinn: Abgeklärt. In: epd Medien 09.03.2012. S. 33.

Darstellung: