ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Bis in die Puppen
Vorlage: Grasse Matinée (Theaterstück, französisch )
Übersetzung: Eugen Helmlé
Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack
Regieassistenz: Wolf Quiel
Regie: Manfred Marchfelder
"Das Gespräch zwischen Babeth und Artémise entspinnt sich von Sarg zu Sarg. Babeth hat schon einige Jährchen auf dem Skelett, Artémise hingegen ist eine Tote neueeren Datums." Die Sehnsucht der Toten nach Reinkarnation ist ein altes Motiv in der Literaturgeschichte. Allerdings verlaufen die Gespräche zwischen Artémise und Babeth derart frivol und sinnlich, daß man eher den Eindruck hat, dem Intimgespräch zweier Frauen zu folgen als dem Nekrolog zweier Toten. Die Grenzen zwischen Leben und Tod erscheinen fließend. Tatsächlich erweist sich in diesem Text der Tod als befristetes Durchgangsstadium: Babeth gerät am Ende des Stückes in einen visionären, ekstatischen Zustand. Vehikel der Auferstehung wird eine alte Dampflok. Sie besteigt diese und verläßt Artémise mit der Bemerkung: "schlaf' bis in die Puppen", was vielleicht soviel bedeutet wie: Nutze das Totsein zum Ausruhen, ehe eine neue Reise beginnt.