ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kurzhörspiel, Science Fiction-Hörspiel
Irgendwann kriegen wir euch Alle
Technische Realisierung: Endrik Peuker
Regieassistenz: Katrin Beckmann
Regie: Christof Pilsl
Die Autoren entführen uns in eine Zukunft, in der die Menschen "vielleicht bekommen, was sie wollen, aber nicht, was sie brauchen". Sie entwerfen auf irritierende Weise Bilder sich dabei verlierender Individuen, die die Geister, die sie riefen, nicht mehr los werden. In zwei atmosphärisch sehr unterschiedlichen Parallelgeschichten werden die Möglichkeiten und Bedingungen, Individuum zu sein und zu bleiben, ad absurdum geführt. Das Hörspiel besticht durch die überraschende Umsetzung der Idee. Die beiden Erzählstränge werden durch geschickte Montage ebenso gebrochen wie die möglichen Erwartungen des Hörers. Was als Comedy beginnt, entpuppt sich sehr bald als einziges Schreckensszenario. Dabei offenbaren sich die Handlungen als zwei Seiten derselben Medaille: der Diskurs, den sie thematisieren, beinhaltet den Verlust der eigenen Identität durch selbst erzeugte, aber unbeherrschbare Fremdbestimmung. Darüber schwebend zeigt sich ein höchst amüsierter Gott: dass sich die Menschen auf diese Art auslöschen, hätte vermutlich nicht einmal er erwartet. (Jurybegründung "Leipziger Hörspielsommer")
Ausgestrahlt vom Mitteldeutschen Rundfunk