ARD-Hörspieldatenbank
Sendespiel (Hörspielbearbeitung)
Juarez und Maximilian
Dramatische Historie in drei Phasen und 13 Bildern
Vorlage: Juarez und Maximilian (Theaterstück)
Regie: Julius Witte
" Vom Herbst 1865 bis zum Sommer 1867 in Mexiko" (Der Deutsche Rundfunk. 5. Jahrgang, Heft 23, 1927, Seite 1621)
"Die Aufführung selbst litt zunächst einmal unter ungünstigen Übertragungsbedingungen. Offenbar hat man bei der Magdeburger Theateraustellung die Mängel der Rundfunkanlage, die schon bei der Übertragung der Eröffnungsfeierlichkeiten hervortraten, noch nicht behoben. Ein ständiges Nebengeräusch beeinträchtigte die sprachliche Darstellung, und feinere Differenzierungen waren bisweilen kaum wahrnehmbar. Doch war auch der Eindruck dieser Hörspielaufführung selbst kein sehr güngstiger. Der Sendespielleiter Witte macht offenbar den Versuch, das Hörspiel auf die reine Wirkung des Wortes zu stellen. Gewiß liegen auf dem Gebiete der sprachlichen Durcharbeitung eines Dialogs wesentliche Entfaltungsmöglichkeiten des Sendespiel, und gerade ein Stück wie Werdels mexikanische Tragödie wäre in dieser Form sehr gut darzustellen. Aber um diesen Stil durchführen zu können, braucht man Schauspieler von hervorragender sprachlicher Charakterisierungsgabe. Die fehlende Geste und Bühnenbewegung müßte ersetzt werden durch eine unendlich reiche Modulationsfähigkeit der Sprechstimmen und durch dynamische Spannungen, die aus dem Gegeneinander der Stimmen neue Steigerungsmöglichkeiten herausholen. In diesem Punkte blieb uns die Aufführung der Leipziger Sendespielbühne fast alles schuldig. Der Text wurde oft mit reichlich übertriebenem Pathos deklamiert, und man konnte sich kaum des Eindrucks erwehren, daß die ganze Darstellung doch mehr auf ein sehendes als auf ein hörendes Publikum zugeschnitten war." (Der Deutsche Rundfunk. 5. Jahrgang, Heft 25, 19. Juni 1927, Seite 1716)