ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Das Haus meines Vaters hat viele Zimmer
Dramaturgie: Andrea Oetzmann
Technische Realisierung: Sonja Röder, Dietmar Rözel
Regieassistenz: Constanze Renner
Regie: Leonhard Koppelmann
Für Lilli, die temperamentvolle Ehefrau eines eher angepassten Chirurgen und Mutter einer fordernden 10-Jährigen, hat die zweite Hälfte des Lebens begonnen. Mit Staunen, Selbstironie und kämpferischer Verzweiflung nimmt sie wahr, wie Jugend, Schönheit und Präsenz leise schwinden. Aufgerieben zwischen ihrem Anspruch auf Individualität und Lebensfreude auf der einen – und den Zumutungen und Forderungen ihrer Familie auf der anderen Seite, führt Lilli täglich ihren einsamen kleinen großen Kampf um Glück, Souveränität und Würde. Unter ganz anderen Voraussetzungen kämpft ihre Schwester Alexandra, die bei Lilli Unterschlupf gefunden hat, nachdem sie von ihrem Mann verlassen wurde. Trotz jahrelanger Zurückweisungen versucht sie noch immer, ihren Mann zurückzugewinnen.
Arno Geiger wurde 1968 in Bregenz geboren und studierte Deutsche Philologie, Alte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Innsbruck und Wien. Seit 1993 lebt er als Schriftsteller in Wolfurt/Vorarlberg und Wien. Seinen ersten Roman "Kleine Schule des Karussellfahresn" veröffentlichte er 1997. Er wurde unter anderem mit dem Friedrich-Hölderlin-Förderpreis (2005), dem Deutschen Buchpreis (2005), dem Johann-Peter-Hebel-Preis (2008) sowie 2011 mit dem Friedrich-Hölderlin-Hauptpreis und dem Johann-Beer-Preis ausgezeichnet. SWR2 produzierte schon 2011 das Hörspiel "Alles über Sally" nach seinem gleichnamigen Roman.
"Mein Schreiben hat viel mit diesem Beobachten zu tun, mit einem fortgesetzen, nicht nachlassenden Staunen, wie merkwürdig unsere Existenz ist. Es hat auch damit zu tun, dass diese Merkwürdigkeit, wenn man sie in Sprache überführt, nichts von ihrer Merkwürdigkeit verliert, aber zusätzlich an Bedeutung gewinnt." (Arno Geiger)