ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Victor Klemperer

LTI – Notizbuch eines Philologen


Vorlage: LTI – Notizbuch eines Philologen (Prosa)

Bearbeitung (Wort): Tilman Hecker, Dag Lohde

Komposition: Arno Kraehahn

Technische Realisierung: Betty Freudenberg


Regie: Tilman Hecker

„LTI – Lingua Tertii Imperii“ – die Sprache des Dritten Reichs: So nennt Victor Klemperer seinen 1947 erschienenen Versuch, die Nazi - Sprache und ihre Mechanismen zu analysieren. Mittels lexikalischer Präzision, autobiographischer Anekdoten oder beklemmender Sachlichkeit strukturiert er in Essays die Wortungetüme, die wie „Arsendosen“ auf ihre Zuhörerschaft einwirkten. Durch die sich wiederholende Beschwörung des Gefühls, des Instinkts und eines quasi religiösen Nationalkults konnte ein ganzes Volk vernebelt und vergiftet werden. Was für den jüdischen Philologen als „parodistische Spielerei“ begann, wurde angesichts der drohenden Deportation mehr und mehr zum „Notbehelf“. Die Diskurse um AfD und Pegida, deren Hetzvokabeln und Massenmobilisation, lassen Klemperers Beobachtungen heute wie ein erschreckendes Déjà vu erscheinen.

Victor Klemperer, geboren 1881 in Landsberg an der Warthe und gestorben 1960 in Dresden, war ein deutscher Romanist und Politiker. 1912 trat Klemperer zur evangelischen Kirche über und meldete sich im Ersten Weltkrieg freiwillig zur Armee. 1920 erhielt er an der Technischen Universität Dresden einen Lehrstuhl für Romanistik, 1935 entzogen ihm die Nationalsozialisten seine Professur.

1947 veröffentliche Klemperer sein Buch "LTI – Lingua Tertii Imperii", in dem er sich mit der Sprache im Dritten Reich auseinandersetzte.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Christine Groß
Toni Jessen
Thomas Schmauser


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Radio Bremen 2016

Erstsendung: 28.08.2016 | Kulturradio | 14:04 Uhr | 54'31


REZENSIONEN

  • Christian Deutschmann: Befremdliche Verjüngung. In: epd medien, Nr. 37 vom 9.9.2016, S. 27.

Darstellung: