ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Diensterklärung
Eine Selbstbetrachtung für mehrere Stimmen
Komposition: Julia Klomfass
Dramaturgie: Anette Kührmeyer
Technische Realisierung: Werner Jäger, Barbara Göbel
Regieassistenz: Ellen Versteegen
Regie: Martin Zylka
Sie, Ende 40, kann sich den Fernsehbildern nicht entziehen: Aufnahmen von Menschen auf gefährlich überfüllten Schlauchbooten, irgendwo im Mittelmeer, von erschöpften Menschen an Zäunen, von Menschen auf der Flucht. Also beschließt sie zu helfen, und zwar nicht nur mit Sach- und Geldspenden, sondern sie spendet ein besonders kostbares Gut: Zeit. Zeit, die sie sonst mit Familie und Freunden verbracht hat, mit Musikhören und Erholung von der Arbeit. Immer öfter betreut sie, wie so viele andere, stattdessen jetzt Flüchtlinge. Doch ihr Dienst an der Gemeinschaft fordert einen hohen Tribut. Ein scharfer, dennoch sehr menschlicher Blick auf unsere Wirklichkeit zeichnet auch dieses neue Hörspiel von Chris Ohnemus aus. Ihre Wahrnehmungen hat sie künstlerisch verdichtet, dadurch bereichert sie das zu oft nur in schwarz-weiß gehaltene Bild von Flüchtlingen und Helfern um notwendige, lebendige und manchmal unbequeme Grautöne.
Chris Ohnemus (1964), studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie. Sie lebt als Autorin in Berlin: Sie verfasst Drehbücher, Übersetzungen, Hörspiele und Theaterstücke. Für den SR schrieb sie „Sicher ist sicher“ (2006), „Wer’s glaubt, wird selig“ (2009, mit RB, zweiter Platz beim ARD Online-Award), „Rette sich, wer kann“ (2011, mit RB), „Nicht genug“ (2014, mit RB, Robert Geisendörfer-Preis 2015) und „Was uns trennt“ (2016).