ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Schaeffer unterwegs
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Tobias Scheffel
Bearbeitung (Wort): Gregor Glogowski
Komposition: Gregor Glogowski
Redaktion: Ursula Ruppel
Dramaturgie: Ursula Ruppel
Technische Realisierung: Ursula Potyra, Thomas Rombach, Julia Kümmel
Regie: Gregor Glogowski
Realisation: Gregor Glogowski
Der französische Komponist und Toningenieur Pierre Schaeffer schuf Mitte des 20. Jahrhunderts eine neuartige Form der Musik aus vorgefundenen Objekten und Klängen. Nicht zuletzt der technische Fortschritt seiner Zeit, vor allem im Bereich des Radios, ermöglichte seine Experimente mit Plattenspielern und Tonbandgeräten.
Dabei bezeichnete Schaeffer sich selbst nie als Musiker, sondern als jemanden, der (wenn überhaupt) mit wissenschaftlicher Methode an den Partikeln der Musik forscht. Auch wenn Schaeffers Klänge oft im Alltag und beim Naheliegenden beginnen, seine Verfahren der Verfremdung sind die Einladung zu einer Reise ins innere Ausland.
Heute wird er oft als Urvater der DJs und Klangkünstler genannt. Das Hörspiel "Schaeffer unterwegs" möchte die Fremdartigkeit seiner Klangwelten neu erforschen. Pierre Schaeffer notierte seine Gedanken in einem zentralen Tagebuch: "A la recherche d'une musique concrète“, eine Collage disparater Gedanken, Haltungen und Perspektiven. Er reicht von philosophischer Reflexion über Alltägliches bis hin zu poetischen Gedankengängen, inspiriert von Erfahrungen seiner radikalen Klangexperimente. Glogowskis Hörspiel begreift diese Texte als Klangmaterial und wendet die Methoden und Strategien des Komponisten auf ihn selbst an, als würde er von seinen eignen Ideen und Konzepten heimgesucht.
Gregor Glogowski, geboren 1982, studierte Angewandte Theaterwissen-schaft in Gießen (Abschluss 2017) und arbeitet international in den Berei-chen Musik, Performance, Theater und Sound-Art. Als Teil des Künstler-Duos Glogowski/Hoesch realisierte er u.a. die Musiktheaterarbeiten »Flimmerskotom«, »Engineering the Wild« und »If you get lost, stay lost«, die u.a. am Mousonturm Frankfurt, beim TONLAGEN-Festival in Hellerau Dresden und bei dem World-Stage Design-Festival in Taipeh gezeigt wur-den. Dafür kollaborierte er u.a. auch mehrmals mit der IEMA (Internationale Ensemble Modern Akademie). Er wurde vom Goethe-Institut gefördert und war Artist in Residence beim CTM-Transmediale Festival in Berlin 2016. Sein Sound-Stück »Erinnerungen an eine Zeit vor dem LED-Regime« (2017) wurde von hr2-kultur in »The Artist's Corner« gesendet.