ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Hans-Dieter Schmidt

Hölderlin in Waltershausen


Redaktion: Wolfgang Buhl


Regie: Herbert Lehnert

Im Dezember 1793 reiste der Dichter Friedrich Hölderlin, der kurz zuvor seine theologischen Studien in Tübingen abgeschlossen hatte, nach Waltershausen im Grabfeld, um dort im Schlosse der Charlotte von Kalb die Stelle eines Hofmeisters zu übernehmen. Seine Aufgabe war es, den zehnjährigen Fritz von Kalb zu erziehen. Hölderlin, der mit hochgespannten Erwartungen dorthin gekommen war - hatte doch nicht zuletzt Schiller ihm diese Stelle vermittelt - mußte bei dem fast einjährigen Aufenthalt in Waltershausen immer mehr erleben, daß seine pädagogischen Auffassungen, die sich im Geiste der Aufklärung und Rousseaus entwickelt hatten, sich nicht in der Erziehung des Sohnes der Charlotte von Kalb verwirklichen ließen. Hölderlin zog sich mehr und mehr und mehr ins Private zurück, schrieb eine erste Fassung des Hyperion-Romans (die freilich verlorenging) und befreundete sich mit der Hofdame Wilhelmine Kirms, einer noch jungen Witwe. Aber auch die entstehende Liebesbeziehung zu Wilhelmine konnte Hölderlin über sein Leben in der "Verbannung" von Waltershausen nicht hinwegtrösten. So kommt es schließlich zu einer Auflösung des Arbeitsverhältnisses. Hölderlin geht nach Jena. Das Hörspiel sucht diese biographischen Fakten auf poetische Weise zu verarbeiten. Briefstellen Hölderlins und Passagen aus "Hyperion" werden eingeblendet. Da es nicht einfach um eine historische Nachzeichnung der Ereignisse geht, gewinnt das Hörspiel durch die poetische Umformung eine eigene Gestalt.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Erich Ude

Sonstige Mitwirkende
Horst Eisel, Annette Luyken, Marion Schweizer, Hans-Josef Eich, Robert Nägele, Steffen Meyer-Schwarzenberger, Hannes Seebauer, Herbert Lehnert


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1987

Erstsendung: 01.05.1987 | 53'19

Darstellung: