ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel, Dokumentarhörspiel, Montage



Götz Naleppa

Kathedrale oder Wohnmaschine (1. Teil: Weimar)

Das Bauhaus: Dokumente zu einem sozialen Experiment

montiert und kommentiert von Götz Naleppa


Kommentar: Götz Naleppa

Technische Realisierung: J. F. Schulz, Schurmann


Regie: Götz Naleppa

Seit das Bauhaus-Archiv von Darmstadt nach Berlin verlegt wurde, bietet sich in Berlin die umfassendste Möglichkeit, der Geschichte des Staatlichen Bauhauses und seiner Ideen von 1919 bis 1933 nachzugehen. Doch es soll hier nicht nur die historische Entwicklung dieser einzigartigen und eigenwilligen Kunsthochschule und Hochschule für Gestaltung von Weimar über Dessau bis zum Ende in Berlin dargestellt werden; es soll auch nicht nur das Wirken von Lehrern wie Kandinsky, Klee, Feininger, Itten und vor allem des Bauhausgründers Gropius beschrieben werden – es soll auch der politische und zeitgeschichtliche Hintergrund deutlich werden, vor dem die Geschichte des Bauhauses wie ein spannendes Drama abrollte.

Im selben Jahr wie die Weimarer Republik wurde das Bauhaus in demselben Weimar gegründet, das der Republik den Namen gab, und das Bauhaus kapitulierte im selben Jahr wie die ganze Republik vor demselben gemeinsamen Feind: den Nationalsozialisten. So sind ungewollt die 14 Jahre Kampf ums Bauhaus ein Spiegelbild des Kampfes geworden, den die Weimarer Republik kämpfte. Am Schluß wird die Frage diskutiert, was denn geblieben ist von der "Kathedrale des Sozialismus", die das Bauhaus in Weimar schaffen wollte, und von der "Wohnmaschine", die es in ihrer funktionalistischen Dessauer Periode propagierte. Feininger an Muche, 1950: "Ich denke oft an die Bauhausjahre. Es kann 100 Jahre dauern, bis etwas gleich Verheißungsvolles wieder auftaucht. Die Bauhausjahre haben aber in der ganzen Welt Spuren hinterlassen, die Erscheinung unserer Welt wesentlich verändert im Aufbau und in geistiger Bereitschaft."

Der Autor dieser kritischen Montage aus Dokumenten und subjektiven Kommentaren: Götz Naleppa, 1943 in Wartenburg/Ostpreußen geboren, wuchs in Stuttgart auf, studierte dann in Berlin Theaterwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte, lebte zeitweilig als Übersetzer in Spanien, arbeitete vier Jahre als Regie- und Dramaturgieassistent am Schillertheater Berlin und als Übersetzer und Lektor für Bühnenverlage sowie als Lektor und Autor verschiedener Sendungen für den RIAS Berlin. Er wurde dann Dramaturg und Regisseur in der Hörspielabteilung des RIAS. (Historischer Pressetext)

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Wilhelm Borchert
Christine Gerlach
Gert Haucke
Reinhard Bülow
Hermann Ebeling
Norbert Langer
Evamaria Miner
Klaus Nägelen


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

RIAS Berlin 1974

Erstsendung: 16.12.1974 | 67'08

Darstellung: