ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Franz Paul

Spiel zu Dritt



Regie: Otto Normann

"Die Personen dieses Spiels sind: Robert, der Rechtsanwalt, Else, seine Frau und Max, der Arzt. Max ist die Stellung eines Chefarztes in einem großen Sanatorium angeboten worden. Er besucht Robert, seinen besten Freund, im Büro, um ihn zu bitten, den Vertrag eingehend prüfen zu wollen. Es ist gerade um die Zeit, da Max täglich in Roberts und Elses Wohnung den Tee einnimmt, wobei Robert oft genug bemerkte, daß Max seine Frau liebt. Er versteht es aber, seine Eifersucht geschickt zu verbergen, auch jetzt noch, da er Max bittet, allein zu Frau Else zu gehen. Die zweite Szene spielt in Roberts Wohnung. Else und Max sind allein. Ganz offen gesteht Max seine Liebe. Und als er die Vergeblichkeit seiner Versuche, sich Frau Else zu nähern, einsieht, schlägt er ihr ein Experiment vor: Sie soll Roberts Treue auf die Probe stellen. Else ist einverstanden, und zwar will sie Robert suggerieren, daß Lilli Weißmann, eine Frau von zweifelhaftem Ruf, starke Sympathien für ihn geäußert habe. Max tritt den Rückzug an. Unter keinen Umständen will er, daß gerade Lilly Weißmann die Frau für dieses Experiment sei. Aber der Stein ist im Rollen. Robert kommt nach Hause, während Max sich verabschiedet. Bald ist die von Else gewünschte Szene da. Also Lilly Weißmann ist die Frau, die so großes Interesse für ihn hat? fragt Robert, und er zieht aus der Tasche einen offenbar an ihn gerichteten Liebesbrief von Lilly Weißmann, in dem sie ihren "lieben Schnucki" daran erinnert, daß sie ihn morgen, am Jahrestag ihrer Liebe, zur gewohnten Stunde erwarte. Glühend erwacht Elses Eifersucht, und sie stürzt davon, um mit der Ehebrecherin abzurechnen. Max, der etwas vergessen hat, kommt aufgeregt wieder, aufgeregt, weil er die entfesselte Frau Else noch in der Tür traf. Und es stellt sich heraus, wie jener Liebesbrief in Roberts Hände gelangte: Max, an den er gerichtet ist, hat ihn zwischen seinen Papieren in Roberts Büro liegen gelassen. Nun ist er der Blamierte. Wütend verläßt er Robert. - Und so wütend, wie er ging, so beschämt wegen ihrer Dummheit kommt Else wieder. Mit verständnisvollem Lächeln empfängt Robert sie. Er sieht am Tisch drei Stühle. Was soll mit dem dritten geschehen, der nur im Wege steht? "Wirf ihn doch einfach raus!" sagt Else. Den Stuhl für Max nämlich." (Königsberger Rundfunk, 6. Jg., Nr. 9 vom 24.02.1929, S. 12)

"Einen lustigen Einakter spielte Danzig unter der Regie Otto Normanns. das beliebte Sujet: Ehepaar und Hausfreund. Literarisch keine bedeutende Angelegenheit, dafür aber prickelnde Abendunterhaltung." (Deutscher Rundfunk, 7. Jg., Heft 11 vom 15.03.1929, S. 336)

Übertragung aus Danzig

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Hörspiel historisch (vor 1933) - © DRA/Hanni Forrer


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

ORAG - Ostmarken Rundfunk AG (Königsberg) 1929

Einakter-Abend

Erstsendung: 28.02.1929


Livesendung ohne Aufzeichnung


Grundlage der Datenerhebung: Der Deutsche Rundfunk (Programmzeitschrift); Königsberger Rundfunk (Programmzeitschrift)


Darstellung: