ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Fünfundzwanzig Uhr
Vorlage: Fünfundzwanzig Uhr (Roman, rumänisch)
Übersetzung: N. N.
Bearbeitung (Wort): Manfred Häberlen
Komposition: Karl Sczuka
Technische Realisierung: Friedrich Basan
Regie: Gert Westphal
Es ist das Jahr 1939, wenige Monate vor Kriegsausbruch. In dem Dorf Fantana in Rumänien lebt der Bauer Moritz Johann, arm und zufrieden wie viele Generationen vor ihm. Eines Tages wird er aufgrund einer unsinnigen Anzeige in ein jüdisches Arbeitskommando eingewiesen. Einmal erfaßt, kann sich Moritz, der weder Jude noch politisch interessiert ist, nicht mehr aus dem teuflischen Mechanismus, in den er verstrickt ist, befreien. Moritz glaubt zunächst, daß ihn ein hartes, aber immerhin vorübergehendes Unglück getroffen hat. In Wirklichkeit ist diese Verhaftung der erste Schritt einer fast tragikomischen, viele Jahre dauernden Irrfahrt. Im Namen aller politischen Systeme wird er von Lager zu Lager geschleppt. Moritz Johann, der Unschuldige und Unwissende, wird zum anonymen Prügelknaben eines politischen Automatismus. An ihm demonstriert Gheorghiu den Irrsinn einer Epoche, die vorgibt, für den Menschen zu kämpfen, indess' sie ihn zertritt.