ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Zwischen zwei Feuern
Vorlage: Zwischen zwei Feuern (Theaterstück)
Technische Realisierung: Alexander Brennecke, Monika Brummund
Regie: Albrecht Surkau
Ernst Toller (1893-1939) war in den 20er Jahren der bekannteste lebende Dramatiker deutscher Sprache, die wichtigsten Theater der Welt haben seine Werke aufgeführt. Heute ist er weitgehend vergessen. Toller war Moralist und wurde nach dem Erlebnis des 1. Weltkriegs radikaler Sozialist, spielte eine führende Rolle in der gescheiterten Münchener Räterepublik 1919 und wurde deshalb zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. In den darauffolgenden Jahren wirkte er weiterhin unermüdlich für seine humanitären und sozialistischen Ideale. Im amerikanischen Exil setzte er freiwillig seinem Leben ein Ende. - Das ist Ausgangs- wie Endpunkt in Albert Ostermaiers "Tollertopographie": Toller geht radikal mit sich ins Gericht. Vorgeführt wird das Scheitern eines deutschen Intellektuellen, der seinen Anspruch nicht wirksam in die Tat umzusetzen vermochte. In diesem Scheitern liegt seine Lebenstragödie begründet, die letztlich mehr an Dramatik enthält als alle seine Stücke.
