ARD-Hörspieldatenbank

Essay



Jörg Drews

Wo man zu handeln aufhört, fängt man gewöhnlich an zu schreiben

Ein Essay zu Seumes Werk und Leben


Technische Realisierung: Gudrun Greger

Regieassistenz: Holger Buck


Regie: Christoph Lindenmeyer

Johann Gottfried Seume gehört nicht zu den großen Autoren der Zeit um 1800; sein Oevre ist schmal, seine intellektuelle Reichweite begrenzt. Seine Begabung als Lyriker ist gering, seine journalistischen Arbeiten haben keinen besonderen Glanz, und seine politischen Äußerungen irritieren, weil er an bestimmten Prinzipien der aufklärerischen Staats- und Naturrechtslehre und an der Deklaration der Menschenrechte auch nach 1800 noch festhielt, als die deutschen Intellektuellen sich schon - schaudernd angesichts der Verbrechen der Französischen Revolution - von den "Schwindlingen an der Seine" abgewandt hatten. Aber dieser Seume, der erst spät zu einem ganz eindeutigen politischen Standpunkt fand und der ihn dann auch öffentlich und rückhaltlos vertrat, hatte immer seine Sympathisanten und Bewunderer, zu denen Goethe allerdings nicht gehörte; geradezu gefeiert wurde Seume als Autor seines "Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802". Jörg Drews, Herausgeber der wissenschaftlichen Seume-Gesamtausgabe in zwei Bänden im Deutschen Klassiker Verlag, dokumentiert in seinem Essay Leben und Werk des Autors und zugleich die Rezeptionsgeschichte von Hebbel über Benjamin und Hausenstein bis Werner Kraft.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Jörg Drews
Peter Fricke


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Bayerischer Rundfunk 1994

Erstsendung: 24.06.1994 | 58'40

Darstellung: