ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Einstweilen
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Marianne de Barde
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Ute Effelsberg, Inge Schmidt
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Heinz Wilhelm Schwarz
Für Roger und Edward, zwei senile und gebrechliche Insassen eines Altersheimes, hat das Leben "draußen" aufgehört. Während sie früher, der eine als Arzt, der andere als einflußreiche Persönlichkeit auf politischer Ebene, leidenschaftliche Zeitungsleser waren, Berichte, Radionachrichten und Kommentare wie eine Droge verschlangen, hat ihr Interesse am aktuellen Geschehen längst ausgesetzt. Ihre Tage, die sie friedlich nebeneinander sitzend im Aufenthaltsraum des Heimes verbringen, definieren sich ihnen nur noch durch den allwöchentlich gleichbleibenden Menu-Plan, die Stunden durch die Getränke, die sie sich vom Pfleger bringen lassen. Auf geistreiche und humorvolle Weise macht der 1928 in London geborene Rhys Adrian in seinem neuesten Hörspiel deutlich, wie im Alter Zeit-, Wert- und Aktualitätsbegriffe ihren ursprünglichen Sinn verlieren können und andere, ungewohnte Dimensionen annehmen. Liebevoll spielt er dabei mit den Erinnerungsschwächen seiner Figuren und kritisiert zugleich die ihnen von außen auferzwungene Routine anonymer Vornehmheit.