ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Einer zuviel
Komposition: Siegfried Schäfer
Dramaturgie: Horst Angermüller
Technische Realisierung: Christa Strobel, Renate Meyerle
Regieassistenz: Maritta Hübner
Regie: Wolfgang Brunecker
Wilhelm Mattiesen ist 59 Jahre alt. Seit 22 Jahren arbeitet er in der Metallfabrik Triegloffs und fühlt sich dem Betrieb eng verbunden. Gesundheitliche Schwächen gesteht er sich nicht ein. Als der junge Ingenieur Hans Krüger auf ein Vierteljahr Probe eingestellt und ihm zur Unterweisung zugeteilt wird, ahnt er, daß man ihn zugunsten des Neuen entlassen will. Der von Krüger nach einigen Wochen vorgeführte Probeguß mißlingt, weil Mattiesen unbemerkt die Schmelze verfälscht, in der Hoffnung, Krüger wird weggeschickt und er kann die Stellung behalten. Gewissensbisse plagen ihn mit Blick auf die eigenen Kinder, denen ähnliches widerfahren könnte. Seine Rechnung geht zunächst auf, der Neue wird nicht eingestellt. Aber auch er als verantwortlicher Mentor wird von Triegloff fristlos entlassen. Frau und Kindern gegenüber schweigt er aus Scham, als Versager dazustehen. Er schreibt Bewerbungen ohne Ergebnis, geht morgens wie gewohnt aus dem Haus, läuft ziellos durch den Park. Dort trifft er eines Tages auf seine Tochter und gesteht ihr seine hoffnungslose Lage, die nun auch die der Familie ist.