ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Arthur Schnitzler

Literatur


Vorlage: Literatur (Theaterstück (Komödie))

Bearbeitung (Wort): N. N.


Regie: Theodor Steiner

Zwei Tage vor der Hochzeit erzählt Margarethe ihrem Verlobten Baron Clemens, dass sie vor kurzem einen Roman über ihr Leben vollendet hat. Clemens will aus persönlichen und gesellschaftlichen Gründen die Publikation verhindern und verlangt von Margarethe, dass sie den Roman zum Beweis ihrer Liebe ins Feuer wirft. Aber der Roman ist bereits gedruckt, und so verlässt er Margarethe. Diese angespannte Situation wird noch komplizierter durch das Auftauchen eines früheren Poetenfreundes von Margarete, der seinerseits einen Lebensroman verfasst hat. Literatur und Wirklichkeit geraten nun völlig durcheinander. Weder was den Esprit der Dialoge noch was den Witz der Handlung angeht, braucht Arthur Schnitzlers Lustspiel den Vergleich mit Oscar Wilde oder Bernard Shaw nicht zu scheuen. Schnitzlers Humor ist nicht britisch trocken; die Gesellschaftskritik wird stattdessen durch einen wienerischen »Schmollton« zur Geltung gebracht, der dem Hörspiel eine ungemein vergnügliche Note verleiht. Literatur handelt von Menschen, die ihr Leben nicht mehr unmittelbar zu leben verstehen, sondern es sogleich in Gedichte oder Romane umsetzen müssen, die dann von anderen für bare Münze genommen werden. So grotesk, so sketchhaft dieser fast unbekannte Schnitzlersche Einakter angelegt sein mag, der kritische Hintergrund ist offenkundig. Hier wird allerdings nicht die Literatur selbst angeklagt, sondern die Menschen, die ihr einen falschen Platz im Leben einräumen. (Pressetext von 2021 anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung)

Der Wiener Arzt und Schriftsteller Arthur Schnitzler (1862–1931) zählt sowohl als Erzähler als auch als Dramatiker zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren. Sein Werk ist in zahlreiche Sprachen der Welt übersetzt und wird nach wie vor auf allen Bühnen gespielt. Schnitzler war wegen seiner Prosa und Dramen immer wieder Angriffen seiner Zeitgenossen ausgesetzt: Nach der Veröffentlichung von »Leutnant Gustl« wurde ihm der Rang des Reserveoffiziers aberkannt, der »Reigen« stand unter Pornographieverdacht und brachte ihm eine Anklage wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses ein.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Ina PetersMargarete
Dietmar SchönherrKlemens
Gustl WeishappelGilbert


Dietmar Schönherr und Ina Peters. | © HR/Kurt Bethke

Dietmar Schönherr und Ina Peters. | © HR/Kurt Bethke

Dietmar Schönherr und Ina Peters. | © HR/Kurt Bethke
(v.l.n.r.) Gustl Weishappel, Ina Peters, Dietmar Schönherr und Regisseur Theodor Steiner. | © HR/Kurt Bethke
(v.l.n.r.) Dietmar Schönherr, Ina Peters und Gustl Weishappel. | © HR/Kurt Bethke
Dietmar Schönherr (li.), Ina Peters und Gustl Weishappel. | © HR/Kurt Bethke

Dietmar Schönherr (li.), Ina Peters und Gustl Weishappel.
© HR/Kurt Bethke Dietmar Schönherr (li.), Ina Peters und Gustl Weishappel.
© HR/Kurt Bethke



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk

Erstsendung: 30.11.1958 | 42'05

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