ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung



Volker Braun

Der berüchtigte Christian Sporn


Vorlage: Der berüchtigte Christian Sporn (Erzählung)

Bearbeitung (Wort): Jörg Jannings

Komposition: Wolfgang Florey

Technische Realisierung: Holger König, Hans-Peter Ruhnert

Regieassistenz: Corinna Waldbauer


Regie: Jörg Jannings

Die Rekonstruktion eines Kriminalfalls, in Büchners Chronistenton: Im Herbst 1817 brennt es in Erlbach im Vogtländischen zu wiederholten Malen. Der Müller Johann Friedrich Braun (als Vorfahr des Autors benannt) und ein Schneider Johann Friedrich Müller aus dem nahen Markneukirchen scheinen ihrer aufrührerischen Umtriebe wegen verdächtig und werden in Gewahrsam genommen, wenden jedoch alle verfügbaren Rechtsmittel ein. Nach einem missglückten Ausbruchsversuch wird ihnen der Armenhäusler Christian Sporn als Wächter beigegeben. Im Juli 1819 brennt es am Schloss, die Inhaftierten, ersichtlich schuldlos, machen Haftentschädigung geltend. Brandbriefe tauchen auf und ziehen umfangreiche Untersuchungen nach sich. Unter Christian Sporns Habseligkeiten findet sich das verwandte Papier, Zeugen belasten ihn. Auch scheint er, nachdem mehrere seiner Kinder am Scharlach gestorben sind, auch seine Frau mit dem Rittergutspächter Damisch ein Verhältnis angefangen hat, in der Stimmung für solche Ausfälle. Haben die Brauns ihn aufgehetzt, ihren Hals aus der Schlinge ziehend? Haben sie in ihm den plebejischen Kindskopf gefunden, der ihnen die revolutionären Kartoffeln aus dem Feuer holt? Der "berüchtigte Christian Sporn" jedenfalls wird festgesetzt, obschon er bis zum Ende seine Unschuld beteuert, durch die gründlich mahlenden Mühlen der Justiz gedreht und an den Galgen geknüpft.

Volker Braun, geboren am 7. Mai 1939 in Dresden, arbeitete nach dem Abitur u.a. als Tagebaumaschinist. Er studierte Philosophie in Leipzig. 1965 holte ihn Helene Weigel an das Berliner Ensemble, wo sein erstes Stück "Die Kipper" inszeniert (und verboten) wurde. Später war er Mitarbeiter am Deutschen Theater und von 1979 bis 1990 am Berliner Ensemble. Er ist Mitglied der Berliner Akademie der Künste. Im Jahr 2000 erhielt er den Büchner-Preis. Volker Braun lebt als freier Schriftsteller in Berlin. Bisher hat er Theatertexte, Lyrik, Prosa und Essays veröffentlicht. Die letzten Hörspielinszenierungen waren: "Das Wirklichgewollte" (SFB-ORB 2002), "Die 14. Provinz" (RBB 2005) und "Das unbesetzte Gebiet" (Deutschlandfunk/RBB 2005).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Volker BraunVolker Braun
Jürgen HoltzChronist/Sporn
Jörg MalchowMüller Braun
Horst KotterbaSchneider Braun
Rolf HoppeDöhnel
Hans-Joachim HegewaldBeulwitz
Jörg DatheJunker
Willi TelemannFriedrich
Siegfried WorchBornschein
Wolfgang WinklerSchweinitz
Sven SeeburgStadelmann
Thomas JustRichter
Wolfgang GrosseCrasselt
Martin ReikDamisch
Conny WolterHanna Sporn
Dieter JaßlaukDer alte Vater

Musik: Anne-Lisa Nathan (Singstimme), Robert Rutman (Chimes)

 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Mitteldeutscher Rundfunk 2005

Erstsendung: 15.11.2005 | 22:00 Uhr | 66'51


REZENSIONEN

  • Caroline Walburg: Funk-Korrespondenz. 53. Jahrgang. Nr. 47. 25.11.2005. S. 29.

Darstellung: