ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Ich kann mich an nichts erinnern
Bearbeitung (Wort): Hans Gerd Krogmann
Technische Realisierung: Jutta Liedemit, Christine Berger
Regieassistenz: Waltraud Heise
Regie: Hans Gerd Krogmann
1986 erschienen die beiden Einakter "I can`t remember Anything" und "Clara" unter dem gemeinsamen Titel "Danger: Memory". Beide Male geht es um das seltsame Funktionieren des Gedächtnisses. Von seinen Verleugnungen und selbstschonenden Täuschungen handelt das Drama "Clara", das der NDR im letzten Jahr im einer Ursendung erstmals in Deutschland vorgestellt hat. "Ich kann mich an nichts erinnern" thematisiert die eigenwillige Gedächtnissperre im Alter. Leonora ist eine recht impulsive, reiche alte Dame. Seit dem Tod ihres Mannes Frederick sieht sie keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Schlimmer noch: Sie hat sich keinerlei Erinnerungen bewahrt, aus denen sie schöpfen kann. Ziellos lebt sie in den Tag hinein. Immer öfter besucht sie Leo, einen alten Freund Fredericks und ihrem einzigen Bekannten. Diesem, einem überzeugten Alt-Kommunisten, fällt sie fast nur auf die Nerven, zumal er krank ist und sich selber alt fühlt. Als er den Mut faßt, den ßesuchen ein Ende zu machen, wird deutlich, daß hinter Leonoras Gedächtnisschwund auch der trotzige Unwille steckt, ihre eigene Wirklichkeit zu sehen. Ein grausames, kleines Stück über den Alltag von zwei alten Menschen.