ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Nun singen sie wieder
Versuch eines Requiems
Vorlage: Nun singen sie wieder (Schauspiel)
Komposition: Kurt Stiebitz
Technische Realisierung: Herbert Kara, Werner Seth
Regie: Cläre Schimmel
"Nun singen sie wieder", die 21 Geiseln, Frauen, Greise und Kinder, die in Rußland singend starben, und ... mahnen die Lebenden. Immer singen sie wieder, wenn Unrecht auf der Welt anfängt, aus den Trümmern des erst Vergangenen neu zu erwachsen, wenn wieder geschossen wird, wenn wieder Bomben fallen, wenn Jugend wieder zu Helden erzogen werden soll. Aber der beschwörende Gesang ist umsonst: Nicht alle vernehmen den Klang seiner Mahnung. Nur die schon lebend sich ihrer großen Verantwortlichkeit des Menschseins bewußt sind, vernehmen den Chor der Opfer und des Gewissens. Und es sind wenige. Wenige nur verstehen das Vermächtnis der singenden Toten, und Max Frischs Hoffnungslosigkeit sieht die Welt im alten Schritt und Tritt weitermaschieren, zu neuen Geiselerschießungen, zu neuen Massengräbern (nach Kindlers Literaturlexikon).