ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Barry Collins

Das Urteil


Vorlage: Judgment (Theaterstück, englisch)

Übersetzung: Marita Heinz

Technische Realisierung: Peter Jochum, Eva Sirch


Regie: Christian Gebert

Das Hörspiel, dessen Idee auf einem authentischen Ereignis des Zweiten Weltkriegs beruht, rekonstruiert die fiktive Verteidigungsrede eines russischen Offiziers vor dem Militärgericht seiner Landsleute. Er ist der letzte einer Gruppe gefangener Soldaten, die, sechzig Tage eingekerkert, durch Kannibalismus zu überleben versuchten. Die Schilderung der Fakten ist seine Verteidigung. Der Hörer ist sein Gericht. Da Vuchov begründen muß, warum er in der Lage ist, von den Ereignissen zu berichten, und dies nach jedem enthüllten Schreckensdetail erneut versuchen muß, pendelt seine Rede wie in einer Spirale ständig zwischen Bericht und Argumentation. Es geht nicht nur darum, wie und warum jene sieben Männer die Greueltaten vollbrachten, es geht vor allem um den kausalen Zusammenhang, in dem sie möglich wurden: "Was wir taten und erlebten, war eine Episode des Krieges." Vuchovs dreistündiger Bericht von der extremsten Unmenschlichkeit des Krieges ist ein extremes Plädoyer für menschlichen Frieden. "Jede Generation findet ihre Art, Geschichten zu erzählen. Für meine wird sich erweisen, daß es der Monolog ist. Denn er ist das beste Mittel, den Menschen so darzustellen, wie wir ihn heute erleben: nicht gefestigt abgerundet, sondern gebrochen und stets auf der Suche nach neuer Identität." (Barry Collins, Jahrgang 1941, wohnhaft in Halifax, England, Theaterautor).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Günter StrackSprecher/Epilog
Christian BrücknerAndrej Vukhov


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1982

Erstsendung: 17.11.1982 | 180'55

Darstellung: