 Hörspiel
 Hörspiel
Autor/Autorin: 
    Jürgen Becker
    
Im August ein See
  
  
  
  
  Komposition: Herbert Grönemeyer
  
  
  
  
  Technische Realisierung: Franz-Peter Esser, Elke Velten
  
    Regie: Jürgen Flimm
    
- Weitere Mitwirkende- Sprecher/Sprecherin - Rolle/Funktion - Hans Christian Rudolph - Jörn - Jan Mehrländer - Jörn, 11 Jahre - Ingrid Andree - Laura - Peter Lehmbruck - Rob - Susanne Lothar - Grit - Guilietta Odermatt - Ellen - Silvia Fenz - Thessy - Wolf-Dietrich Sprenger - Gerstenberger - Brigitte Drummer - Frau Gerstenberger 
    Jörn hat Schwierigkeiten mit den Frauen. Er war mit Grit und Ellen verheiratet und mit Thessy befreundet, er kommt und geht, kann sich nur schwer entscheiden. Immer wieder zieht es ihn zu seinem Vater Rob, der in den letzten Kriegsjahren von seiner Frau verlassen worden war, nach dreizehn Jahren Ehe, wegen eines großen blonden Mannes mit einer Ziehharmonika. Aber auch da hat sie das Glück nicht gefunden, sie wollte zurück wieder zu Mann und Kind, doch Rob hat sich verweigert, er war ja auch neu verheiratet. Und Laura hat sich noch eine Weile bei Freunden aufgehalten, den Gerstenbergers, aber einmal ist sie dort in den See gegangen und nie wieder gekommen; sie konnte nicht schwimmen. Jörn, elfjährig damals, hat dies alles nie vergessen, nie überwinden können; die vergangene Geschichte ist in seiner gegenwärtigen stets vorhanden. Jürgen Beckers neues Hörspiel ist ein verhaltener Text, er arbeitet nicht mit szenischer Präsenz, sondern versucht eine bestimmte Stimmung durch die Genauigkeit der Details zu treffen. Rückblenden auf Vergangenes, Gespräche über einen nicht anwesenden Dritten, dieses Aneinandervorbeireden und immer wieder Telefonate lassen so ein Geflecht an Beobachtungen und Gefühlen entstehen, das Auskunft gibt über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten zwischenmenschlicher Beziehungen, auf dem Hintergrund der Unverwischbarkeit kindlicher Erfahrungen. 
    
     Weitere Informationen
    Jürgen Becker schrieb neben Prosa Gedichtbände wie "Schnee" (1971). "Das Ende der Landschaftsmalerei" (1974). "Erzähl mir nichts vom Krieg" (1974). Becker ist einer der Exponenten des Neuen Hörspiels; u. a. "Bilder", "Häuser", "Hausfreunde" (1969). Als letztes Hörspiel sendete der WDR: "Versuchtes Verschwinden". Becker wurde 1980 mit dem Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste ausgezeichnet. 1981 erhielt er den Kritikerpreis. Im selben Jahr erschien sein Prosaband: "Erzählen bis Ostende" und "Gedichte" 1965 - 1980".
    

Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk / Südwestfunk 1982
- Erstsendung: 09.05.1982 | 58'14