ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel



Frank Moorhouse

Der Verlust

übersetzt aus dem Englischen


Übersetzung: Marianne Frisch

Technische Realisierung: Peter Jochum, Gisela Leiss


Regie: Ferdinand Ludwig

Auf den Spuren seiner eigenen Biographie trifft sich ein australischer SchriftsteIler in Portugal mit seiner ehemaligen Frau. Die Wiederbegegnung wird zur gegenseitigen Abrechnung, als ein Telegramm aus Sydney dem Mann mitteilt, sein homosexueller Freund wolle sich von ihm trennen. Die Nachricht löst Verstörung und Erschütterung aus, eine die Frau verwirrende Reaktion, die ihr nach Jahren den Schlüssel zum Wesen eines Menschen zu liefern scheint, den sie nie richtig gekannt hat. Das Hörspiel "Der Verlust" handelt nicht nur von der Lebensproblematik eines Schriftstellers, seiner Selbstbezogenheit und inneren Kälte. Es macht auch selbst durch seine betonte literarische Bemühung die besonderen Probleme eines australischen Autors deutlich: seine Abhängigkeit von europäischen Vorbildern in einem geschichtslosen Kontinent ohne lange gewachsene Tradition; seine Neigung, sich als geistig Schaffender auch durch Selbststilisierung gegen eine praktisch ausgerichtete, unsensible Umwelt abzusetzen. Frank Moorhouse, Journalist, Autor mehrerer Bücher und zu den wichtigen Schriftstellern seines Landes gerechnet, benennt diesen Mangel selbst, wenn er schreibt: "Künstlerisch tätige Australier leiden immer noch unter der Angst, Australien sei vielleicht nicht der richtige Platz, um Kreativität zu entwickeln - und Hervorragendes zu leisten."

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Ingrid van BergenSie
Peter RoggischEr


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1983

Erstsendung: 05.09.1983 | 49'00

Darstellung: