Originalhörspiel
Autor/Autorin:
Dietmar Bittrich
Aus dem Gedächtnis meines Vaters
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Walter Platte
Regieassistenz: Detlef Meißner
Regie: Klaus-Dieter Pittrich
Weitere Mitwirkende
Sprecher/Sprecherin Rolle/Funktion Michael Tregor Fragende Person Hans Caninenberg Der Antwortende
Wie es "damals" gewesen sei, das könne man aus der historischen Distanz heraus gar nicht mehr beurteilen, meint der Vater. Auch versichert er immer wieder, bloß Außenstehender, zufälliger Beobachter bei den Massenmorden der Nationalsozialisten gewesen zu sein. Aber die eigenen Berichte lassen auch vermuten, daß er als Mittäter darin verstrickt war. Das gesteht er aber zu keinem Zeitpunkt offen ein. Sein angeblich so schlechtes Gedächtnis ist der unbewußte Versuch, seine Schuld zu verdrängen. Aber der Sohn treibt den Vater mit seinen Fragen dazu, sich genauer an jene Zeit zu erinnern. Und allmählich tauchen lückenhafte Erinnerungen an den gezielten Massenmord auf.
Weitere Informationen
Dietmar Bittrich, geboren 1953 in Hamburg, hat Erzählungen, Novellen, einen Parodienband und über dreißig Hörspiele geschrieben. Er erhielt 1985 den Hamburger Literaturpreis für Kurzprosa und 1987 und 1992 Förderpreise des Senats.
Produktions- und Sendedaten
- Westdeutscher Rundfunk 1993
- Erstsendung: 06.03.1994 | WDR 3 | 58'21