ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Hartmut Kirste, Hans Gerd Krogmann

Peter Zwetkoff - Musiker und Zeitgenosse



Regie: Hermann Naber

"Stärker als andere, hat Peter Zwetkoff, durch seine Gegenwart, Bewußtsein von Vergangenheit und Zukunft ausgedrückt. Das Gewicht seiner geistigen Existenz schien, wie auf Waagschalen, über jenen Bereichen zu schweben. Die Gegenwart gehörte, unnachsichtig, der Auseinandersetzung auf dem Gebiete der Kunst und der Politik; und er setzte sich, exemplarisch, so auseinander, daß im Konfliktfall 'nichts übrig blieb'. Der 'rote Zorn' Gottfried Kellers wachte in ihm, der immer wieder jäh, in weißer Gestalt auf seine Lippen trat. Die Zeit nach dem Krieg war für Zwetkoff vom Bild der geschändeten Menschheit und vom Menschenspott, der Unüberwindlichkeit der Menschenschänder geprägt, die der Verwischung ihrer Spuren und Rehabilitation entgegenlebten. Es war sein Wille, durch eine politisch und kulturell ruinierte und bis in die 'Höhen des Geistes' korrumpierte Welt hindurch, der Humanität und einer adäquaten Kunst die Bahn zu brechen ungehemmt durch sein eigenes dionysisches Temperament, mit sicheren Argumenten, im Sinne Klopstocks: 'Sprich furchtbar die Wahrheit um dich her, Mund schwarz von Rebensaft'. - Mit Zwetkoff war man, im Wirtshaus und beim Wein, auf dem geheimen Tribunal der Zeit; aber einsam, wir hörten die Herzen schlagen, und weit entfernt von einer Großsprecherei, die sich in pseudojakobinischen Ausdrücken wie "Literarisches Quartier" und "Autorenversammlung" gefällt." (Michael Guttenburnner, aus "FÜR PETER ZWETKOFF - Spurensuche 40 Jahre nach dem Krieg")

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk

Erstsendung: 13.04.1985 | 149'40

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