Feature

Autor/Autorin: Juan Allende-Blin

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Von der Glossolalie zur Radiokunst in Rußland

Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Renate Klein
Regieassistenz: Martin Zylka

Regie: Hein Bruehl

  • Weitere Mitwirkende

    Sprecher/Sprecherin
    Juan Allende-Blin
    Reinhart Firchow
    Klaus Linder

"Velimir Chlebnikov war einer der radikalsten Erneuerer der russischen Poesie. Weniger bekannt ist, daß er auch von einem Musiker, dem Komponisten Modest Mussorgskij, beeinflußt wurde. Chlebnikov war von einigen Stellen der Oper "Der Jahrmarkt von Sorotschinzy" sehr beeindruckt. Mussorgskij, der ebenfalls Autor des Librettos war, hat dort Phoneme als Beschwörungsformeln benutzt, Glossolalien, wie wir sie aus vielen Volkstraditionen kennen. Aber ihre Anwendung in der Kunstdichtung war neu. Diese Haltung gegenüber der Poesie wurde nach dem frühen Tod Chlebnikovs besonders auch von Aleksej Krucenych weiterentwickelt. Bei einer Reise nach Leningrad und Moskau hatte ich Gelegenheit, Material über die Zeit zwischen 1910 und 1930 zu sammeln. Tondokumente und Texte, die ich mitbringen konnte, bilden den Kern dieser Sendung. In ihr versuche ich diese erwähnte Entwicklung der russischen Poesie darzustellen, einer Poesie, die eng mit der Rezitationskunst verwandt ist, die ihrerseits ihren Ursprung im liturgischen Gesang mit seinen byzantinischen Wurzeln hat. (Juan Allende-Blin)

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel

Produktions- und Sendedaten

  • Westdeutscher Rundfunk 1991
  • Erstsendung: 26.11.1991 | 89'35

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