ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kriminalhörspiel
Schotts letzte Fahrt
Komposition: Jonas Bergler
Technische Realisierung: Jonas Bergler, Sven Schmeier
Regieassistenz: Claudia Johanna Leist
Regie: Albrecht Surkau
In der Nacht, im letzten S-Bahn-Zug der Linie 2 ist der 33jährige Regierungs-Oberinspektor Tobias Schott erschlagen aufgefunden worden. Die Zugführerin Elke Grabowski hat wegen des Lärms - wie sie sagt - nichts davon bemerkt, daß hinter ihr im leeren Wagen eine Leiche lag. Zeugen wollen gesehen haben, daß Schott sich einige Stationen vorher an eine rothaarige Frau rangemacht hat und daß diese sich gewehrt hat. Ebenfalls verdächtig sind einige jugendliche Skinheads, die bis kurz vor dem Fahrtende im Zug waren. Möglich ist aber auch, daß es sich bei dem Mord um einen Racheakt handelt. Schott hatte beruflich mit Ausländern zu tun. Obwohl er sich immer wieder für Ausländer eingesetzt hat, war er oft genug gezwungen, illegal arbeitende und Geld verdienende Ausländer zu kontrollieren, ihnen gegebenenfalls ihre kleinen illegalen Ersparnisse wieder abzunehmen. Es gibt Zeugen dafür, daß Schott mit einem gewissen Lecyda, einem Polen, ernsthaft aneinandergeraten ist, und auch der Pole ist an diesem Abend mit der Linie 2 gefahren.
-ky, alias Horst Bosetzky, Berliner Soziologieprofessor, war in den letzten Halbjahresprogrammen des WDR regelmäßig mit einem Krimi vertreten. Der Autor, dessen Milieukenntnis und Einfühlungsgabe in die spezielle Berliner Szenerie immer wieder besticht, scheut kein heißes Eisen - und auch diesmal packt er mit den Mitteln von Action und Spannung ein Thema an, das uns auch außerhalb des Reizklimas der Inselstadt auf den Nägeln brennt.